Mit der X-H2S liefert Fujifilm eine Hochgeschwindigkeits-Kamera mit APS-C-Sensor. Der Profi-Fotograf Michael Damböck war mit der Neuvorstellung unterwegs, um rasante Sportaufnahmen zu erstellen. Seine Eindrücke schildert er hier.
Die Fujifilm X-H2S im Härtetest: rasante Sportaufnahmen
Ganz klar, diejenigen, die sich für die neue Fujifilm X-H2S interessieren, möchten Action festhalten: Sport, Reportagen oder auch Wildlife-Aufnahmen sind Motive, die das neue Highspeed-Flaggschiff-Modell der Fujifilm X Serie liebt. Dafür sprechen allein schon die 40 Bilder pro Sekunde, die die X-H2S in Serie aufnimmt – in RAW wohlgemerkt – bei aktiviertem elektronischem Verschluss.
Die neue Systemkamera X-H2S läutet die fünfte Generation des X-Systems von Fujifilm ein. Sie besitzt einen neu entwickelten 26,16 MP X-Trans CMOS 5 HS-Sensor im APS-C-Format, der rückwärtig belichtet wird und erstmals mehrschichtig aufgebaut ist (BSI Stacked Layered CMOS).
Die Kennzeichnung „HS“ gibt den Anspruch der Kamera vor, denn sie steht für High Speed! Im Übrigen ermöglicht der X-Trans-5-HS-Sensor eine viermal schnellere Signalverarbeitung als der ebenso mit 26 Megapixeln ausgestattete Sensor der Fujifilm X-T4, dem bis dato leistungsfähigsten Modell der X-Serie.
Im Vergleich zur vor vier Jahren vorgestellten X-H1 ist die X-H2S trotz größerer Griffmulde kleiner und leichter. Ausgestattet mit einem 26,16 MP X-Trans CMOS 5 HS Sensor im APS-C-Format besitzt sie mit dem X-Prozessor 5 auch die neueste Prozessorgeneration – für höhere Geschwindigkeit bei Serienbild (40 RAW-Fotos pro Sekunde) und Bewegtbild. Der elektronische Sucher ist mit 5,76 Mio. Bildpunkten und einer Bildwiederholrate von 120 B/s hochauflösender und schneller als der von bisherigen Kameras der X Serie.
www.fujifilm-x.com | 2.749 Euro
Action auf dem BMX-Rad
Fotograf Michael Damböck hat sich daher genau das richtige Szenario überlegt, um die Neuvorstellung ausgiebig zu testen. Zusammen mit dem Freestyle-BMXFahrer Marvin Maiocchi begab sich der Stuttgarter in eine Skater-Bowl, die man sich in etwa wie einen überdimensionierten Swimmingpool ohne Wasser vorstellen kann.
„Eine zuverlässige Kamera mit schnellem Autofokus und hoher Bildfolge waren für mich das A und O bei diesem Projekt“, so der Fotograf, der ergänzt: „Es zählt Geschwindigkeit: vor der Kamera, hinter der Kamera und natürlich auch in der Kamera selbst.“
Apropos: Die 40 RAW-Bilder pro Sekunde haben wir bereits erwähnt – die X-H2S schafft es, diese ohne Dunkelpausen (sog. Blackouts) aufzunehmen, inkl. AF-Tracking und automatischer Belichtungsnachführung. „Für mich ein großartiges Feature, denn mein Sucherbild bleibt durchweg sichtbar und ich kann mich wunderbar auf den Bildaufbau konzentrieren.“ Mit 30 B/s liefert die Fujifilm außerdem mehr als 1.000 JPEGAufnahmen am Stück. Damit sollten Sie garantiert keinen Augenblick verpassen.
Autofokus: Extraklasse
Fujifilm hat den Autofokus an der X-H2S völlig neu entwickelt. Insbesondere bei der Motivverfolgung sowie der Autofokusgenauigkeit bei sich bewegenden Objekten wurde nachgebessert – vor allem im Zonen-AF und unter kontrastarmen Bedingungen.
Ein neuer Algorithmus erkennt darüber hinaus kleine Motive besser – auch bei geringem Kontrast. Eine Gesichts-, Augen- und Objekterkennung bietet die Kamera ebenfalls, nun auf Basis der Deep-Learning-Technologie erstmals KI-gestützt aufgebaut.
„Die Objekterkennung funktioniert großartig – für Foto- und Videoaufnahmen“, schwärmt Damböck. „Mir helfen solche Parameter enorm, um mich auf die kreative Seite der Fotografie zu konzentrieren, denn gute Fotografie wird am Ende ja doch nicht allein mit guter Technik erreicht“, so der Fotograf.
Ebenfalls neu vorgestellt wurde das Fujinon XF 18–120mm F4 LM PZ WR (siehe Abb.), das ab September für 999 Euro auf den Markt kommt. Es ist sehr kompakt und leicht (12 cm lang, 460 g) und eine Art Hybridobjektiv, das mit Power-Zoom-Einheit auch für Video konzipiert wurde. Sofort erhältlich ist das Fujinon XF 150–600mm F5.6–8 R LM OIS WR, ein Super-Telezoom mit integriertem Bildstabilisator und wettergeschütztem Gehäuse (Preis: 2.199 Euro).
Hybrid: Foto und Video
Die Videoauflösung der Fujifilm X-H2S reicht bis 6,2K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. In diesem Modus zeichnet die Kamera Bewegtbild ohne einen Cropfaktor auf. In 4K/120p gibt es einen 1,3-fachen Cropfaktor. Dank höherer Auflösung und schnellerer Bildrate garantiert Fujifilm mit der X-H2S weniger Rolling-Shutter- Problematik. „Für mich als Content Creator ist es extrem wichtig, zwischen Foto und Video umzuschalten.
Die X-H2S hat kein Zeitrad und auch kein ISO-Wahlrad mehr“, erklärt Damböck, der davon zwar erst einmal verunsichert war, dann aber den Mehrwert dahinter verstand: „Die sieben Programme, die über das verbliebene Wahlrad einstellbar sind, helfen mir, die Einstellungen im Voraus zu wählen und schnell abzurufen. So kann ich direkt zwischen Bildserien und Video umschalten und habe jederzeit die passenden Einstellungen zur Hand.“
Durch die wärmeableitende Bauweise der Kamera verlängert sich die Aufnahmezeit für 4K/60P-Videos auf bis zu 240 Minuten – sollte bei warmen Sommertemperaturen gefilmt werden, wird ein optional erhältlicher Lüfter empfohlen, der über zwei Gewinde bei ausgeklapptem Monitor an das Gehäuse montiert wird.
Neu: starke Objektive
Zeitgleich mit der X-H2S hat Fujifilm auch zwei neue Zoomobjektive vorgestellt: das Fujinon XF 150–600mm F5.6–8 R LM OIS WR, ein Super-Telezoom mit einem Brennweitenbereich von 229 bis 914 mm (KB-äquivalent), und das Fujinon XF 18–120mm F4 LM PZ WR (siehe blauer Kasten oben) – ein vielseitiges und mit 12 cm Länge und nur 460 Gramm Gewicht kompaktes Standardzoom mit einer Brennweitenabdeckung von 27 bis 183 mm (KB-äquivalent).
DigitalPHOTO-Fazit: Top-Kamera
„Mein Fazit zur X-H2S: Sie ist eine extrem zuverlässige Kamera, die mich voll und ganz überzeugt hat. Bislang habe ich mit der X-H1 fotografiert, die mich auf unzähligen Shootings treu begleitet hat. Mit der X-H2S werden Dinge möglich, die bisher undenkbar waren. Genau deswegen ist sie ein ehrenwerter Nachfolger und ein mehr als großartiges Upgrade zu meiner X-H1“, so Michael Damböck über seinen Eindruck der starken Fujifilm-Neuvorstellung.
Michael Damböck ist selbstständiger Fotograf aus Stuttgart. Seine Arbeit reicht von Porträt-, Werbe-, Sport- bis zur Architektur- und Landschaftsfotografie. Damböck gibt sein Wissen in Fotokursen und Workshops weiter – mit Beiträgen von den Grundlagen der Fotografie bis zur Nachbearbeitung. Als X-Photographer ist Damböck außerdem Markenbotschafter von Fujifilm.
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