Wir zeigen Ihnen, wie und wo Sie Fotos verkaufen können. Das Spektrum reicht vom Hochladen Ihrer schönsten Fotos in Bilddatenbanken bis hin zum eigenen Webshop. Außerdem gibt es Tipps und Tricks für die perfekte „Selbstdarstellung“.
Fotos verkaufen: das Hobby als Nebenjob?
Mit der Leidenschaft nebenbei Geld verdienen? Das klingt verlockend, und gerade in Sachen Fotografie sind die Hürden äußerst niedrig. Trotzdem: Für ein florierendes Business brauchen Sie Geduld und Ausdauer. Einfach nur schöne Bilder und ein guter Blick für tolle Motive reichen hier nicht aus, denn die Konkurrenz ist groß.
Egal, in welche Richtung Sie gehen – ohne Präsenz im Web mit einer Website und Profil bei Instagram geht gar nichts. Sie müssen schließlich zeigen, was Sie können.
Online ganz groß rauskommen
Online bieten sich vielfältige Möglichkeiten, Fotos zu vermarkten:
1. Bilddatenbanken (Stock-Fotografie): Hier stellen Sie Ihr Motiv online und erhalten, wenn der Anbieter ein Bild verkauft, eine Umsatzbeteiligung.
2. Druckdienstleister für Leinwand & Co.: Ähnlich wie bei Bilddatenbanken stellen Sie Ihre Motive zur Verfügung. Wird Ihr Motiv auf Leinwand, Dibond oder Fototasse verkauft, gibt es auch hier Provision.
3. Druckshops nutzen: Anbieter wie Spreadshirt bieten die Möglichkeit, dass Sie Ihren eigenen „Untershop“ eröffnen und mit Ihren Bildern bestücken. Ob das Endergebnis ein T-Shirt, Fototasse oder Kunstdruck wird – potentielle Kauf-Interessierte haben freie Auswahl. Sie haben mit der Abwicklung und Produktion nichts zu tun und erhalten auch hier wieder eine Provision.
4. Eigener Shop: Dank Baukastensystem sind ganz eigene Webshops recht schnell erstellt. Komplizierte Dinge wie AGB oder Zahlungsabwicklung haben diese Systeme meist als Service integriert. Allerdings: Der Aufwand für Vermarktung und Einstellen der eigenen Produkte ist nicht unerheblich.
Live als Auftragsfotograf
Sie können Ihre Arbeit natürlich auch direkt anbieten. Sei es für Hochzeits-, Schul- oder Eventfotografie. Das, was Ihre Leidenschaft ist, können Sie damit in ein Nebeneinkommen umwandeln. Es gibt zwar Plattformen im Internet, um nach Aufträgen zu suchen. Ganz ehrlich gesagt, funktioniert die Arbeit als Auftragsfotograf aber am Besten über das „Weitersagen“ – gute Beziehungen und glückliche Kunden und Kundinnen sind hier alles.
Legal nur mit Gewerbeanmeldung
Egal, wie Sie mit der Fotografie ein Nebeneinkommen erzielen: Es muss versteuert werden und damit ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Bieten Sie zudem Auftragsfotografie an, ist ein Eintrag bei der Handwerkskammer erforderlich. Als Kleingewerbe bis 22.000 Euro Einnahmen ist das steuerlich unkompliziert. Erkunden Sie sich aber auf alle Fälle vorher und fragen im Zweifel Ihren Steuerberater um Rat.
1. Wix E-Commerce und Websites
- Anbieter: Wix
- Website: www.wix.com
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): ab 24 Euro pro Monat
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung
+ Webshop-Funktion
+ Terminbuchungsfunktion
+ vielfältige Gestaltungsoptionen
- für Einsteiger recht teuer
- Aufwand für Produktpflege sollte nicht unterschätzt werden
Wix.com wurde 2006 gegründet und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem der führenden Website-Baukasten-Systeme. Der Vorteil: Man kann sich hier nicht nur einen eigenen Online-Shop inklusive Zahlungsabwicklung erstellen, sondern auch gleich den passenden Webauftritt fürs Fotobusiness gestalten.
Wer zudem Workshops oder Trainings anbieten möchte: Auch hier steht das passende Modul bereit. Spannend, dass man sogar seine eigene App bauen kann, auch im Baukastensystem. Das alles hat seinen Preis, der – ebenfalls nach Prinzip Baukasten – steigen kann, je mehr Zusatz dazugebucht wird. Insgesamt ein sehr vielseitiges System und dann empfehlenswert, wenn man Anbieter-unabhängig arbeiten möchte.
2. Pictrs – Online-Shop für Fotografie
- Anbieter: Pictrs GmbH
- Website: www.pictrs.com
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): gratis bzw. ab 13 Euro pro Monat
Pro und Kontra
+ Rundum-sorglos-System
+ perfekt für Kita- und Schulfotografie
+ schöne Vorlagen
+ unkomplizierte Bedienung
+ sehr viele Fotoprodukte verfügbar
- Einarbeitungszeit für die Erstellung der Preislisten
Pictrs bietet eine Verkaufslösung speziell für Fotografinnen und Fotografen. Sie laden Ihre Fotos in eine Galerie hoch, die Sie dann mit Kundinnen und Kunden teilen. Pictrs bietet als Endprodukte vom Leinwandbild bis hin zum Acrylblock eine schier unendliche Auswahl.
Bei der Preisgestaltung sind Sie flexibel, Pictrs erhebt dann je nach Shop-Modell eine Verkaufsprovision im Bereich von 6 bis 17 %. Speziell für Schul- und Kita-Fotografie bietet Pictrs herausragende Möglichkeiten, wie QR-Code-Erstellung, Druck von Zugangskärtchen und die Bereitstellung der notwendigen Formulare zum Einverständis der Eltern und vieles mehr. Pictrs ist ein deutscher Anbieter, in Sachen Datenschutz und Produktion ist man also auf der sicheren Seite.
3. Spreadshirt und Spreadshop
- Anbieter: Spreadshirt
- Website: www.spreadshirt.de
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): 20 % Affiliate-Provision
Pro und Kontra
+ bekannte Marke
+ sehr einfache Shop-Funktion
+ keine Grundkosten
+ große Auswahl an Produkten
+ nur Bereitstellung v. Bildern machbar
- viel Konkurrenz beim Anbieter selbst
Spreadshirt startete mit individuell bedruckten Shirts, mittlerweile wird vom Regenschirm bis zur Boxershort alles bedruckt. Alles, außer Fotoprodukte: Leinwand, Dibond oder Poster sind nicht verfügbar. Für alles andere müssen Sie sich lediglich registrieren, Ihre Fotomotive hochladen und Ihr Produktportfolio definieren.
In kurzer Zeit ist ihr eigener Spreadshirt-Shop fertig – Produktion, Versand und Zahlungsabwicklung übernimmt Spreadshirt. Klar kostet das entsprechend Gebühr, dafür können Sie extrem einfach Ihre schönsten Motive zum Kauf anbieten.
Die Alternative: Sie laden Ihre Motive hoch und stellen diese Spreadshirt für alle Anwender zur Verfügung. Pro verkauftem Produkt erhalten Sie dann eine entsprechende Provision.
4. Stockfotografie
Jede*r Kreative braucht Bilder – die sogenannte Stockfotografie (Stock bedeutet im Englischen „Lager“) ist dabei ideal: Man kann bei den jeweiligen Anbietern meist zum Pauschalpreis Fotos unterschiedlichster Fotografinnen und Fotografen zur freien Verwendung laden. Und Sie können sich hier als „Motivlieferant“ ein Nebeneinkommen aufbauen.
Allerdings: Die Konkurrenz ist wirklich groß. Achtung: Da fast alle Anbieter in den USA sitzen, muss man sich noch von der US-Steuer befreien lassen, sonst kassiert nicht nur das deutsche Finanzamt mit.
Es ist außerdem wichtig zu beachten, dass der Erfolg auf diesen Plattformen von der Qualität Ihrer Bilder, der Auswahl der Themen, der Effektivität Ihrer Schlagwörter und der Sichtbarkeit in der Plattform abhängt. Es erfordert Zeit, Engagement und eine strategische Herangehensweise, um erfolgreich zu sein und ein kontinuierliches Einkommen zu erzielen.
Adobe Stock
- Anbieter: Adobe
- Website: contributor.stock.adobe.com
- Systemanforderung: Web-App
- Vergütung: 0,3 bis 0,4 US-Dollar
Pro und Kontra
+ bekannte Stock-Plattform
+ sehr hohe Reichweite
+ Anbindung an Adobe-Apps
+ Vergütung zwischen 0,3 und 0,4 USD pro verkaufter Bildlizenz
- durch die große Bildauswahl hohe Konkurrenz
Adobe Stock ist in die Adobe Creative Cloud integriert, die von Millionen von Kreativen weltweit genutzt wird. Dadurch haben Sie Zugriff auf eine breite und vielfältige Zielgruppe von potenziellen Käufern, die nach hochwertigen Bildern für ihre Projekte suchen.
Adobe Stock bietet darüber hinaus eine große Reichweite, um Ihre Bilder an Kunden aus verschiedenen Branchen und Regionen zu verkaufen. Dies erhöht die Chancen, dass angebotene Fotos gesehen und lizenziert werden.
Shutterstock
- Anbieter: Shutterstock
- Website: submit.shutterstock.com
- Systemanforderung: Web-App
- Vergütung: 0,04 US-Dollar
Pro und Kontra
+ bekannter Anbieter
+ einfache Bedienung
+ unkomplizierte Registrierung
- sehr geringe Vergütung (0,04 USD pro verkaufte Lizenz aktuell)
- durch die große Bildauswahl hohe Konkurrenz
Shutterstock ist eine der größten und bekanntesten Stockfoto-Plattformen weltweit. Dadurch erhalten Sie Zugriff auf eine riesige globale Zielgruppe von Kunden, die ständig nach Bildern für ihre Projekte suchen. Shutterstock bietet verschiedene Lizenztypen an, darunter lizenzfreie und lizenzpflichtige Bilder.
Je nachdem, welchen Lizenztyp Sie wählen, können Sie entweder regelmäßige Verkäufe zu niedrigeren Lizenzeinnahmen erzielen oder gelegentlich höhere Einnahmen für speziellere Lizenzen erhalten.
123RF
- Anbieter: 123RF
- Website: 123rf.com/contributors
- Systemanforderung: Web-App
- Vergütung: 0,2 bis 0,4 US-Dollar
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung
+ unkomplizierte Registrierung
+ Vergütung zwischen 0,2 und 0,4 USD pro verkaufter Bildlizenz
- Anbieter nicht so bekannt
- durch die große Bildauswahl hohe Konkurrenz
Neben Fotos bietet 123RF auch eine große Auswahl an anderen kreativen Inhalten wie Vektorgrafiken, Illustrationen, Videos und Musik. Die verschiedenen Preismodelle, darunter Abonnements und Credits-Pakete, ermöglichen es Kunden, die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Option auszuwählen. Dies kann zu einer erhöhten Nachfrage nach Bildern führen und somit die Chancen erhöhen, dass Ihre Fotos lizenziert werden.
5. Shopify Shopsystem
- Anbieter: Shopify
- Website: www.shopify.com
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): ab 36 Euro pro Monat
Pro und Kontra
+ flexible, anpassbare Shop-Lösung
+ sehr schöne Gestaltungsvorlagen
+ viele Zusatzmodulde verfügbar
+ perfekt für internationale Projekte
- recht hohe laufende Kosten
- eher für Profis geeignet
Shopify ist wohl das bekannteste Shopsystem im Internet. Die Skalierbarkeit ist dabei legendär – Sie können klein beginnen, aber das Shopsystem jederzeit an geänderte Bedürfnisse anpassen. Kein Wunder, dass Shopify auch von den „ganz Großen“ im Web verwendet wird.
Die anpassbaren Vorlagen sind durchweg hochwertig und professionell gestaltet. Shopify setzt zudem auf ein eigenes Zahlungssystem, hier werden pro Verkauf prozentuale Gebühren fällig. Für den Einstieg eher abschreckend sind die monatlichen Kosten von 36 Euro. Wenn Sie größere Pläne haben und unabhängig sein wollen, ist Shopify aber in jedem Fall einen Blick wert.
6. Web-Fotogalerien
Das Fotoshooting ist vorbei, die erste Bildersichtung ist gemacht. Doch wie gestaltet man die Bildauswahl für die Kundinnen und Kunden? Die drei hier vorgestellen Online-Fotogalerien vereinfachen die „Qual der Wahl“. Das Prinzip ist dabei identisch: Sie laden Ihre Bilder hoch und erstellen einen Link, quasi eine kleine Fotowebseite. Dort kann dann entweder nur eine Auswahl getroffen oder auch ein direkter Download der Bilder gestartet werden.
Picdrop.com
- Anbieter: PicDrop
- Website: www.picdrop.com
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): gratis bzw. ab 10 Euro pro Monat
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung und Einrichtung
+ einfache Bildauswahl für Kund*innen
+ 3 Galerien bis 1 GB gratis
+ deutscher Anbieter
- Standard-Look der Gratis-Galerien
- Designanpassung der Galerien erst ab Freelance-Pro Paket möglich
Scrappbook.de
- Anbieter: Photostore 24
- Website: www.scrappbook.de
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): ab 36 Euro pro Monat
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung und Einrichtung
+ einfache Bildauswahl für Kund*innen
+ Shopfunktion auf Wunsch integriert
+ 3 Galerien bis 5 GB gratis
+ deutscher Anbieter
- Designanpassung der Galerien ab Starter-Paket, Premium-Templates nur gegen Extragebühr
Pixellu.com
- Anbieter: Pixellu
- Website: www.pixellu.com
- Systemanforderung: Web-App
- Preis (UVP): gratis bzw. ab 10 US-Dollar pro Monat
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung und Einrichtung
+ sehr schicke Galerie-Vorlagen
+ einfache Bildauswahl für Kund*innen
+ 3 Galerien mit unbegr. Speicher gratis
- Login-Bereich für das Set-up nur in Englisch
- US-Anbieter, daher in Sachen EU-Datenschutz nicht ganz eindeutig