In diesem Artikel zum Filmen mit dem Smartphone legen wir den Fokus auf das bewegte Bild und verraten Ihnen 10 Tipps für (noch) bessere Handyvideos.
Filmen mit dem Smartphone
In diesem Artikel möchten wir Ihnen das Filmen mit dem Smartphone näher bringen. Von der Formatwahl über praktisches Zubehör bis hin zu Apps für die Nachbearbeitung: Wir haben 10 Tipps für Sie zusammengetragen, die Ihnen dabei helfen werden, bessere Handyvideos zu kreieren.
Die Grundeinstellungen
Bevor Sie mit dem Filmen loslegen, sollten Sie Ihr Smartphone zunächst auf den Videoeinsatz vorbereiten und einen Blick in die Grundeinstellung Ihrer Kamera-App werfen:
Wählen Sie die höchste Auflösung, die Ihr Handy bietet – in der Regel 4K – und 30 fps, sprich 30 Einzelbilder pro Sekunde. Blenden Sie zudem das Raster mit Drittellinien in Ihr Handydisplay ein – die senkrechten und waagrechten Hilfslinien werden Ihnen dabei helfen, einen gelungenen Bildausschnitt mit gerader Ausrichtung zu erzielen.
Außerdem sinnvoll: Aktivieren Sie den Flugmodus sowie die Funktion Nicht stören. So vermeiden Sie, durch Anrufe, Nachrichten oder Meldungen von Apps unterbrochen und abgelenkt zu werden.
1. Hoch- oder Querformat?
Bei der Frage, ob Sie Ihre Videoaufnahmen im Quer- oder Hochformat aufzeichnen sollten, kommt es in erster Linie auf den Verwendungszweck des Videos an – sprich, wo Sie es veröffentlichen und teilen möchten. Während die Filme und Videos, denen wir im Kino, TV oder auf YouTube begegnen, klassischerweise im Querformat gehalten werden, setzt sich auf Social-Media-Kanälen wie Instagram oder TikTok das Hochformat für Videos durch.
Abhängig sollten Sie die Formatwahl jedoch auch von dem Motiv vor Ihrer Kamera machen: Nicht umsonst wird das Querformat unter Filmemacherinnen und -machern auch als Landscape-Format (zu deutsch: Landschaft) bezeichnet.
2. Ruhige Kameraführung
Insbesondere beim Filmen mit kleinen und leichten Mobilgeräten fallen ruckartige Bewegungen in der Kameraführung schnell auf und mindern die Wirkung von Videos maßgebend. Ziel sollte deshalb sein, das Smartphone während dem Filmen möglichst ruhig zu halten und sich – wenn nötig – gleichmäßig und langsam zu bewegen.
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Nutzen Sie ein Handystativ, eine Halterung, die Bewegungen ausgleicht oder stützen Sie das Handy oder Ihre Arme einfach an einer Wand, auf einem Tisch oder an Ihrem Körper ab. Unser Tipp: Vermeiden Sie Schwenks, zoomen Sie nicht in das Bild hinein und konzentrieren Sie sich auf die Bewegungen vor der Kamera.
3. Handy-Mikrofon
Nicht unterschätzt werden sollte in einer Videoaufzeichnung neben dem, was man sieht, vor allem auch das, was man hört. So spielt der Ton neben dem Bild eine der wichtigsten Rollen in einem Video. Achten Sie auf Umgebungsgeräusche an Ihrem gewählten Drehort und die Distanz der Protagonist*innen zum Handy.
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Sind diese zu weit entfernt, wird Gesprochenes auf dem späteren Video womöglich kaum hörbar sein. Für professionelle Ergebnisse setzen Sie am besten ein Mikrofon für Smartphones ein. So ersparen Sie sich aufwendiges Nachbearbeiten und blenden störende Umgebungsgeräusche direkt aus.
Arbeiten Sie mit dem integrierten Mikrofon Ihres Smartphones, achten Sie darauf, dieses während dem Filmen nicht mit den Fingern zu verdecken, und verkneifen Sie sich selbst das Reden – vorausgesetzt, Sie filmen sich nicht selbst in einem Selfie-Video.
4. Saubere Kameralinse(n)
Die Linsen Ihres Smartphones sauber zu halten, klingt selbstverständlich, wird in der Praxis jedoch tatsächlich immer wieder vergessen. Handys sind Alltagsgegenstände, die in Jacken- und Hosentaschen oder Rucksäcken verstaut werden – oftmals ohne darauf zu achten, dass die Linsen geschützt sind.
Noch dazu haben wir Smartphones ständig in der Hand, was zu Fingerabdrücken auf den Objektiven führen kann. Deshalb gilt: Reinigen Sie die Linse vor jedem Foto- oder Videoeinsatz. Besonders gut eignen sich dafür einfache Mikrofasertücher, die Sie aus der klassischen Fotografie kennen.
5. Einstellungsgrößen
Die Einstellungsgröße bezeichnet im Film das Größenverhältnis eines Objekts oder einer Person vor der Kamera zu der gegebenen Bildfläche. Die unterschiedlichen Einstellungsgrößen sind ein wichtiges Gestaltungsmittel des filmischen Erzählens und beeinflussen die Wirkung einer bestimmten Szene maßgebend.
- Supertotale: In der Supertotalen steht die Landschaft beziehungsweise Umgebung im Mittelpunkt. Personen hingegen wirken sehr klein. Die Einstellungsgröße wird genutzt, um das Geschehen in sein Umfeld einzubetten oder Gefühle wie Einsamkeit oder Freiheit zu erzeugen.
- Totale: Die Totale kommt zum Einsatz, um eine Person vollständig – also total – in ihrer Umgebung abzubilden. Es wird eine Übersicht des Geschehens gezeigt.
- Halbtotale: In dieser Einstellung werden Personen vor der Kamera von ihren Fußsohlen bis zu ihren Haarspitzen abgebildet. Die Halbtotale eignet sich gut, um körperliche Aktionen von oder zwischen Menschen zu zeigen.
- Amerikanische Einstellung: Die Amerikanische Einstellung ist eine Abwandlung der Halbnahen und wurde ursprünglich erfunden, um sich duellierende Cowboys in Western-Filmen von den Oberschenkeln – inklusive Händen und Colt – bis zum Kopf abzubilden.
- Halbnahe: Die Halbnahe lichtet die Person vor der Kamera von der Hüfte bis zum Kopf in ihrer direkten Umgebung ab. Sie wird häufig für Szenen mit Dialogen eingesetzt.
- Naheinstellung: In dieser Einstellungsgröße wird die Person im Bild von der Oberkante ihres Kopfes bis zur Mitte ihres Oberkörpers gezeigt. Gesichtsausdruck, Augen sowie die Gestik der Protagonist*innen stehen im Fokus.
- Großaufnahme: In der Großaufnahme wird der Kopf einer Person abgebildet, die Schultern sind nur knapp sichtbar. Da die Mimik hier im Fokus steht, wird die Einstellung oft verwendet, um Gefühle in ihrer Entstehung zu zeigen.
- Detailaufnahme: Bei einer Detailaufnahme wird ein Ausschnitt des Gesamtbildes gezeigt, zum Beispiel der Mund einer Person oder andere wichtige Details für die Szene.
- Italienische Einstellung: Diese Einstellungsgröße ist eine besondere Art der Detailaufnahme, bei der ausschließlich die Augen der Person vor der Kamera gezeigt werden.
- Over-the-Shoulder-Einstellung: Bei dieser Einstellung wird über die Schulter einer Person gefilmt. Sie wird oft für Dialoge zwischen zwei Personen eingesetzt oder um die Sicht einer Person auf etwas Bestimmtes zu zeigen.
6. Frosch-, Normal- oder Vogelperspektive?
Machen Sie sich die Leichtigkeit und Flexibilität Ihres Smartphones zunutze und spielen Sie mit der Perspektive Ihrer Videoaufnahmen. Dabei sollten Sie beachten, welche Wirkung die gewählte Perspektive im Kontext mit Ihrem Motiv erzeugt:
Während die Froschperspektive, also der Blick von unten nach oben, Objekte größer und mächtiger erscheinen lässt, gehen Sie in der Normalperspektive auf Augenhöhe mit den Protagonist*innen vor Ihrer Kamera – je nach Motiv gilt es dabei, in die Hocke zu gehen oder einen erhöhten Standort einzunehmen.
Aus der Vogelperspektive hingegen wirken Objekte kleiner und unbedeutender. Letztere eignet sich auch gut, um Strukturen und Formen einer (Stadt-)Landschaft sichtbar zu machen. Frosch- und Vogelperspektive können ein tolles Stilmittel für Videos mit überraschendem Effekt sein, sollten jedoch mit Bedacht eingesetzt werden.
7. Lichtrichtung und -charakter
Frontlicht, Seitenlicht oder doch Gegenlicht? Welche Lichtrichtung, wann Sinn macht, kommt ganz darauf an, welche Stimmung Sie in Ihrem Video erzeugen möchten. Während das Filmen gegen das Licht besonders atmosphärische Ergebnisse erzeugt, leuchtet Licht von vorne das Gezeigte gleichmäßig und gut aus.
Achten Sie bei Licht von vorne jedoch darauf, dass es von schräg oben kommt, sodass Personen vor der Kamera nicht geblendet werden oder Ihr eigener Schatten im Bild zu sehen ist. Besonders modellierend wirkt Licht, das seitlich auf das Motiv fällt – sowohl bei Personen vor der Kamera als auch bei Landschaften.
Neben der Lichtrichtung kommen auch die Intensität und der Charakter der Ausleuchtung zum Tragen. Soll das Licht weich sein und Ihr Motiv gleichmäßig ausleuchten oder sind starke Schatten und Kontraste zwischen Hell und Dunkel gewünscht? Auch beim Thema Licht können Sie sich an die vertrauten Regeln aus der Fotografie halten. Bis auf eine Ausnahme: Soll Kunstlicht im Bewegtbild zum Einsatz kommen, sollten Sie auf Dauerlichtquellen setzen.
8. Passende Umgebung
Genau wie bei der Gestaltung von Fotografien spielt der Hintergrund beziehungsweise die Kulisse auch bei bewegten Videoaufnahmen eine entscheidende Rolle. Möchten Sie ein Hauptmotiv – zum Beispiel eine Person – in den Fokus setzen, achten Sie darauf, dass keine Elemente in der Umgebung davon ablenken beziehungsweise zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Vor allem sich schnell bewegende Objekte, die Ihr Hauptmotiv kreuzen oder im nahen Hintergrund auftauchen, können die Wirkung mindern. Setzen Sie beispielsweise eine Person oder ein Tier in den Fokus Ihres Videos, wählen Sie im besten Fall einen ruhigen Hintergrund, der zu der Geschichte passt, den Inhalt unterstreicht oder einen spannenden Kontrast erzeugt – je nachdem, welche Aussage Sie transportieren möchten.
9. Kreative Effekte mit Handy-Objektiven
Für viele Smartphone-Modelle gibt es kleine, aufsetzbare Objektive, die mithilfe einer Klemmfunktion oder Handyhülle vor den festverbauten Linsen angebracht werden und mit denen Sie spezielle Effekte erzielen können. Egal, ob Tele, Weitwinkel, Fisheye oder Makro – Handy- Objektive bringen Abwechslung und erweitern die kreativen Möglichkeiten für Ihre Handyvideos.
10. Smartphone-Apps für die Nachbearbeitung
Ist das Handyvideo im Kasten, geht es an die Bearbeitung. Von klassischen Werkzeugen für Schnitt und Co. bis hin zu kreativen und spielerischen Effekten: Wir haben eine kleine Auswahl an kostenlosen Smartphone-Apps für Android und iOS zusammengestellt.
- PowerDirector Videobearbeitung (Android & iOS): Die App PowerDirector bietet eine einfache Benutzeroberläche mit einer großen Auswahl an Werkzeugen, die jeden Monat aktualisiert werden.
- YouCut – Video Editor (Android & iOS): Speziell für Videos auf YouTube und anderen Social-Media- Apps entwickelt, bietet die App YouCut eine Vielzahl an passenden Bearbeitungsfunktionen.
- InShot – Video Editor (Android & iOS): Trimmen, Übergangseffekte, Musik, Texte, Filter und vieles mehr: Die App InShot liefert eine breite Palette an Funktionen für die kreative Videobearbeitung.
- Vintage Camera – 8mm Film (Android): Mit der App Vintage-Kamera – 8mm Film können Sie Ihre Videoaufnahmen mit alten Kameraeffekten versehen – für Videos im Retro-Stil.
- 1998 Cam – Vintage Camera (Android & iOS): Springen Sie zurück in die 90er-Jahre und schenken Sie Ihren Videos den Look einer Einwegkamera mit Datumsstempel. Neben berühmten Filmfiltern bietet diese App eine Polaroidkamera, Lichtleck-, Staub- und Körnungsfilter.
- Stop Motion Studio (Android & iOS): Erwecken Sie leblose Gegenstände wie Spielzeug oder andere Objekte zum Leben. Mit zahlreichen Funktionen ermöglicht die App Stop Motion Studio den Einstieg in die Welt der Stop-Motion-Filme.
- Videoleap KI-Video Erstellen (iOS): Probieren Sie eine Vielzahl von KI-Effekten aus und erzeugen Sie mit Ebenen-basierter Bearbeitung sowie klassischen Videoschnitt-Tools kreative Videos.