Die Sport- und Actionfotografie lebt von dynamischen Hauptmotiven, die detailreich und mit knackigen Konturen im Bild wiedergegeben werden. Doch wie kann ich Bewegung im Foto einfrieren? Die Lösung: der Autofokus.
Bewegung einfrieren im Foto: Sport mit Action
Aus der actionreichen Sportfotografie ist der Autofokus – insbesondere der kontinuierliche AI Servo/AF-C – kaum noch wegzudenken. Als passende Betriebsart zeigt sich die Reihenbildaufnahme, um keinen Moment der Bewegung vor Ihrer Kamera zu verpassen und den perfekten Moment zu erwischen.
Schärfe-Kontrast erzeugen
Ein wirkungsvoller Aufnahmeansatz für Sportfotos ist auch die sogenannte Mitzieher-Technik. Dafür wählen Sie eine etwas längere Belichtungszeit und verfolgen das Motiv während des Fotografierens horizontal mit der Kamera.
So zerfließt der Hintergrund in Bewegungsunschärfe, während das Sportmotiv im Fokus scharf abgebildet wird. Nutzen Sie die Zeitpriorität, wählen Sie die Belichtungszeit passend der Motiv-Geschwindigkeit (1/km/h) und fotografieren Sie im Serienbildmodus in Kombination mit dem kontinuierlichen Autofokus.
Nachgefragt: Mathias Pfützner über „Scharfe Sportfotografie“
Als ehemaliger Leistungs- und begeisterter Hobbysportler widmet sich Mathias Pfützner auch in seiner Fotografie den Momenten mit viel Action. Im Interview erzählt er, worauf es für scharfe Sportfotos ankommt.
Herr Pfützner, welche Einstellungen treffen Sie, um dynamische Sportmotive knackscharf im Bild einzufangen?
Aktuell fotografiere ich mit der Sony Alpha 7 III und sehr häufig mit dem FE 70–200 mm F2,8 GM OSS. Die Einstellungen sind immer der Situation angepasst. Besonders, wenn mein Motiv nahe genug ist, vertraue ich gerne auf die Automatiken, wie den Augen-Autofokus etc.
Das hat den Vorteil, dass die Komposition etwas dynamischer ist, weil ich sie während des Fotografierens schnell verändern kann. In besonders schwierigen Situationen setze ich lieber auf ein kleines Fokusmessfeld und die Bildkomposition steht schon, bevor ich auf den Auslöser drücke.
In seltenen Fällen fokussiere ich aber auch manuell, zum Beispiel, wenn der Sportler sehr weit weg und damit nur sehr klein im Bild zu sehen ist.
Mit welchem Licht fotografieren Sie bevorzugt, um scharfe Ergebnisse zu erhalten?
Wenn es möglich ist, arbeite ich mit Blitzlicht, da die Bilder so das besondere Extra bekommen. Beim Fotografieren im Freien ist die Auswahl des Blitzgeräts sehr wichtig, da es für Sportfotos auf jeden Fall ausreichend kräftig und HSS-fähig sein sollte. Das bedeutet, dass der Blitz das Bild auch bei sehr kurzen Belichtungszeiten vollständig belichtet.
Andernfalls können aufgrund des Verschlusses schwarze Balken entstehen. Zudem sollte die Blitzfarbe mit Farbfolien an das Umgebungslicht angepasst werden, um ein natürlicheres Bild zu erzeugen. Beim Sonnenuntergang sollte zum Beispiel eine orangene Farbfolie verwendet werden, da der Sportler sonst bläulich aus dem Bild hervorsticht.
Zudem ist es natürlich besonders wichtig, alle Beteiligten und das Equipment zu schützen. Wind kann ein Blitzstativ sehr schnell umschmeißen, weshalb diese gut beschwert werden müssen.
Darüber hinaus gilt es, immer gut vorbereitet zu sein und erst dann zu fotografieren, wenn alles richtig eingestellt ist, damit der Sportler seine Übung nur so kurz wie möglich machen muss. Nichts ist ärgerlicher, als nach einem perfekt gelandeten Trick festzustellen, dass der Blitz zu hell oder zu dunkel war.
Seit über 20 Jahren treibt Mathias Pfützner regelmäßig Sport (zeitweise auch als Leistungssportler), die dabei gesammelten Erfahrungen prägen heute seine Arbeit als Sportfotograf. Neben Fotoshootings dreht Pfützner auch Videos – von Werbespots bis zu Dokumentationen. Alle weiteren Leistungen finden Sie unter: