Sie haben das Bedürfniss mehr aus Ihrer Spiegelreflexkamera oder Systemkamera herauskitzeln und nicht nur auf die Automatikfunktionen zurückgreifen? Wir zeigen Ihnen, dass Ihre Kamera voller brillanter Einstellungsoptionen steckt, die es nur zu erkunden gilt. Lesen Sie hier, und lernen Sie die weitere 25 Top-Fototipps, wie Sie zukünftig jede Aufnahmesituation meistern werden.
Technische Daten: Canon EOS 6D | 24mm | 253 s | F/16 | ISO 100 (Bild: Simon Butterworth)
Im ersten Teil und zweiten Teil unserer "Die besten Fototipps für Ihre Kamera"- Reihe haben Sie sich mit dem Basiswissen für Einsteiger und dem Moduswahlrad genauer beschäftigt. Außerdem können Sie mit der richtigen Kombination aus Blende, Fokus und Brennweite jetzt ganz gezielt bestimmen, was im Foto scharf sein soll.
Tauchen Sie hier mit uns ab in die Tiefen der manuellen Einstellungen und bewahren Sie die volle Kontrolle über die Kameraeinstellungen – denn in manchen Situationen ist dies einfach notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Nutzen Sie außerdem die Stärken verschiedener Brennweiten – egal, ob Weitwinkel- oder Teleobjektiv, Festbrennweite oder Zoom.
Eine kurze Verschlusszeit ist immer dann nötig, wenn sich bewegende Motive eingefroren werden sollen. Bei wenig Licht sollten Sie daher eine geöffnete Blende und/oder einen hohen ISO-Wert einstellen. Wir empfehlen Ihnen, die Blendenautomatik und die ISO-Automatik zu aktivieren, damit Sie sich ganz auf die Belichtungszeit konzentrieren können. Mit der Belichtungskorrektur können Sie dann die Helligkeit steuern.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 52: ISO-Automatik aktivieren
Die ISO-Automatik in Kombination mit manuellen Belichtungseinstellungen gibt Ihnen viel Gestaltungsfreiheit. Es ist eine Art Blenden- und Zeitautomatikin einem. Das heißt, Sie bestimmen Blende und Verschlusszeit, während die Kamera den ISO-Wert anpasst. Nützlich dabei ist eine Obergrenze des ISO-Werts, um verrauschte Bildergebnisse zu vermeiden. Je nach Kameramodell ist auch eine Untergrenzeder Belichtungszeit einstellbar, um verschwommene Fotos zu vermeiden.
(Bild: Simon Butterworth)
Tipp 52:
Falls Sie nachts fotografieren möchten, ist es sinnvoll, bereits bei Tageslicht die Umgebung zu erkunden.
(Bild: Ben McRae)
Tipp 54:
Investieren Sie ebenso viel Zeit in die Recherche wie in das Fotografieren.
(Bild: Roger Sharp)
Tipp 55:
Sie wollen ein schnelles Motiv einfrieren? Bestimmen Sie die Belichtungszeit mit dem Handrücken-Trick.
Tipp: 56 Histogramm
Das Histogramm gibt Ihnen einen Überblick über die Informationsverteilung in Ihrem Foto. Achten Sie insbesondere auf die Ränder: Sind diese abgeschnitten, ist Ihr Bild über- oder unterbelichtet.
Tipp: 57 Einstellungen
Standardmäßig lässt sich die Belichtung Ihrer DSLR in Drittelstufen anpassen. Wenn Sie halbe Belichtungsstufen bevorzugen, können Sie das in den Individualfunktionen einstellen.
Tipp: 58 Wechselde Blende
Viele Zoomobjektive verfügen bei der längsten Brennweite über eine kleinere Offenblende als bei der kürzesten. Kompensieren Sie das mit der Belichtungszeit und dem ISO-Wert.
Tipp: 59 Filmen mit der DSLR
Beim Filmen mit Ihrer DSLR wählen Sie den manuellen Belichtungsmodus mit einer Verschlusszeit von 1/50 s und dem kleinstmöglichen ISO-Wert bei entsprechend eingestellter Blende.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 60: Belichtung im Griff
Zu analogen Zeiten waren manuelle Belichtungseinstellungen noch recht knifflig, da der Fotograf erst nach der Filmentwicklung wusste, wie das Ergebnis aussieht. Heutzutage haben Sie die Möglichkeit, ein paar Testfotos zu schießen und die Belichtung entsprechend anzupassen. Zu hell? Einfach die Blende schließen, die Belichtungszeit verkürzen oder den ISO-Wert heruntersetzen. Zu dunkel? Hier hilft genau das Gegenteil. Mit der Kombination aus Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert haben Sie die Kontrolle über Schärfentiefe, Belichtungszeit und Bildqualität.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 61: Brennweite
Manuelle Belichtungseinstellungen sind die beste Wahl, wenn Sie Ihr Motiv unter kontrollierten Lichtverhältnissen (zum Beispiel im Studio) fotografieren. Stellen Sie den ISO-Wert auf 100 und die Belichtungszeit auf 1/200 s. Die Belichtung regeln Sie mit Blende und Blitzleistung.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 62: Fokusdistanz
Die Messmethoden Ihrer DSLR sind nicht so schlau wie Sie. Denn nur Sie wissen, welcher Bildteil richtig belichtet werden soll. Möchten Sie beispielsweise eine Silhouette fotografieren, misst die Kamera möglicherweise das Motiv ein. Viele Fotografen verwenden im manuellen Belichtungsmodus die Spot- oder Selektivmessung, um einen bestimmten Bereich einzumessen.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 63: Belichtungskorrektur
Im manuellen Modus (M) ist es nicht möglich, die Belichtungskorrektur zu verwenden. Dennoch können Sie die Belichtungsanzeige im Sucher und Schulterdisplay zur Orientierung nutzen. Da Sie die volle Kontrolle über Blende und Belichtungszeit haben, liegt es an Ihnen, ob Sie eine hellere oder dunklere Belichtung einstellen. Ihre Veränderungen werden Ihnen in der Belichtungsanzeige angezeigt. Hier wandert der Graph nach rechts bzw. links.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 64: Heller oder dunkler?
Die Position des Graphs auf der Belichtungsskala hängt von dem Bereich ab, der von der Kamera gemessen werden soll. Eine Faustregel besagt, dass Sie Ihre Einstellungen so anpassen sollten, dass sich der Indikator bei Motiven aus Mitteltönen (wie zum Beispiel Gras oder Asphalt) in der Mitte der Skala befindet. Wenn Sie dann einen helleren Bereich anvisieren, sollte der Indikator nach rechts, Richtung „+“, bei dunkleren Bereichen entsprechend nach links, Richtung „–“ wandern.
Bei der Belichtungsreihenautomatik steuert Ihre Kamera durch die automatische Änderung der Verschlusszeit oder des Blendenwerts die Belichtung für drei aufeinanderfolgende Aufnahmen automatisch in Drittelstufen um bis zu ±3 Stufen. Aus dieser Belichtungsreihe wählen Sie nachträglich das beste Foto aus, denn häufig weiß man erst, welche Belichtung für das Motiv die Richtige ist, wenn man alle Ergebnisse miteinander verglichen hat. Oder Sie erstellen aus dieser Serie ein HDR-Foto. Die Belichtungsreihenautomatik rufen Sie im Kameramenü unter Beli. korr./AEB oder über das Quick-Menü auf.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 66:
Günstige Teleobjektive zeichnen sich typischerweise durch die lichtschwache Offenblende und variable Blenden von etwa f/4 bis f/5,6 aus – je nach Zoomeinstellung. Lichtstarke 70-200mm-Teleobjektive hingegen zeichnen sich durch eine durchgängige Blende von f/2,8 oder f/4 und eine gleichbleibende Objektivlänge aus. Super-Teleobjektive (ca. 100-600mm) sind bekannt für großartige Fernrohr-Effekte.
(Bild: David Southard)
Tipp 67:
Hellen Sie Makroobjekte mit einem kleinen, silbernen Reflektor oder einer LED-Leuchte auf.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 68:
Sie können mit erstaunlich weitem Blickwinkel fotografieren – und das sogar mit einem geradlinigen (nicht-Fisheye-)Objektiv, wie dem Sigma 10-20mm und dem neuen Canon EF 11-24mm USM für Kameras mit APS-C- oder Vollformatsensor. Krummlinige Objektive (= Fisheye) erweitern den Bildwinkel noch mehr. So kann es leicht passieren, dass auf dem Foto die Fü.e des Fotografen zu sehen sind, insbesondere beim Fotografieren im Hochformat. Um das zu vermeiden, fotografieren Sie im Live-View-Modus und halten Sie die Kamera in Armlänge von Ihrem Körper entfernt.
(Bild: Amanda Thomas)
Tipp 69:
Ein 50mm-Objektiv erfasst etwa den menschlichen Blickwinkel, ohne Objekte zu verzerren oder zu vergrößern. Für Gesichtsporträts eignet sich die Brennweite jedoch eher weniger: Man sollte Gesichtern beim Porträtieren mit 50mm nicht allzu nahe kommen (keine Close-ups, Oberkörperporträts sind in Ordnung) – sie neigen dazu, die Gesichtsproportionen zu verzerren.
(Bild: Future Publishing)
Tipp 70: Fabelhaftes Makro
Mit Makro-Festbrennweiten ist es üblicherweise möglich, Objekte im Abbildungsmaßstab von 1:1 abzubilden. So sind feine Details bei extremen Nahaufnahmen möglich. Selbst bei geschlossener Blende und sehr kurzer Distanz zum Motiv kann die Schärfentiefe noch geringer als vier Millimeter sein. Präzises Fokussieren ist deshalb entscheidend. Mit einem Stativ und manuellem Fokussieren über den Live-View-Modus sowie das rückseitige LCD sind die besten Fotos möglich. Der Live-View-Modus verhindert außerdem Unschärfe durch den Spiegelschlag, da der Spiegel nicht kurz vor dem Auslösen hochklappt.
(Bild: Clive Nichols)
Tipp 71:
Sich den Wecker sehr früh zu stellen, sprich inmitten der Nacht, kann sich lohnen! Denn die besten Fotos schießen Sie bei Sonnenaufgang und der goldenen Stunde.
Tipp: 72 Leise mit STM
Objektive mit eingebauter STM (Stepping-Motor-Technologie) lassen sich reibungslos und leise bedienen. Das ist wichtig – insbesondere bei Videoaufnahmen.
Tipp: 73 Ohne Filter
Während es tagsüber sinnvoll ist, das Objektiv mit UV- oder Skylight-Filtern zu schützen, sollten Sie diese nachts abnehmen, um Geisterbilder zu vermeiden.
Tipp: 74 Gegenlichtblende
Für viele Objektive werden Gegenlichtblenden optional angeboten. Der Kauf lohnt sich, da sie die Frontlinse schützen und Blendenflecke vermeiden.
Tipp: 75 Klebeband hilft
Einige Zoomobjektive haben den Nachteil, dass der Tubus – je nach Haltung – eigenständig ausfährt. Hier hilft Klebeband, das Objektiv zu fixieren.