Ratgeber

Bergmotive mit interessantem Vordergrund fotografieren

Schenken Sie Bergansichten im weiten Winkel mit interessanten Vordergründen noch mehr Tiefe. Landschaftsfotograf Fabian Zanchetti zeigt zwei Möglichkeiten, wie dies wirkungsvoll gelingt.

Bergmotive mit Vordergrund fotografieren

Gebirgsstock im natürlichen Rahmen

Um die Drei Zinnen in den Dolomiten in Italien (siehe oben) eindrucksvoll im Bild wiederzugeben, bediente sich Fabian Zanchetti der Timeblending-Aufnahmetechnik:

„Das Bild vom Himmel und den Wolken habe ich bei Sonnenaufgang gemacht. Nachdem dann auch einige Sonnenstrahlen ins Tal fielen und es zu einer schönen Tiefenzeichnung durch Licht und Schatten kam, nahm ich den mittleren Teil inklusive der Berge auf. Zu guter Letzt belichtete ich auf die strukturreichen Felswände der Höhle, die als natürlicher Rahmen dienen und die markanten Drei Zinnen als Hauptmotiv unverkennbar in den Mittelpunkt setzen sollten“, verrät der Landschaftsfotograf.

Zieht Fabian Zanchetti zum Fotografieren in die Berge, darf eine Optik keinesfalls fehlen, um die imposanten Aussichten perfekt im Bild einzufangen: das Weitwinkelobjektiv. Setzt der Fotograf eine Bergkulisse mit einer kurzen Brennweite in Szene, gilt seine Aufmerksamkeit jedoch nicht nur den Gipfeln in der Ferne.

So achtet er vor allem auch auf einen interessanten Vordergrund, der verhindert, dass die Motive zu flach oder kleinteilig wirken. Denn eine klassische Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund hilft dem Fotografen dabei, seinen Landschaftsmotiven mehr Tiefe zu verleihen. Achten Sie bei der Wahl des Vordergrunds darauf, dass dieser schöne Strukturen aufweist und der Blick der Betrachter und Betrachterinnen über die vorhandenen Linien in das Bild hinein- und nicht hinausgeführt wird.

Schneelandschaft samt Sonnenuntergang aus tiefer Aufnahmeposition

Feine Schneestrukturen im nahen Vordergrund treffen auf eine alpine Bergszenerie samt Sonnenuntergang im Hintergrund: Diese idyllische Schneelandschaft bannte Fabian Zanchetti in Ardez im Engadin in der Schweiz auf den Sensor seiner Canon EOS 5D Mark IV.

Um den Blick der Betrachter und Betrachterinnen über einen starken Vordergrund in Richtung Mittel- und Hintergrund zu leiten, wählte der Fotograf eine tiefe Aufnahmeposition und stellte das Weitwinkel-Zoomobjektiv Sigma 14–24mm F2.8 DG DN | Art auf eine Brennweite von 20mm. Für eine möglichst scharfe und rauschfreie Einzelaufnahme setzte der Fotograf zudem auf Blende f/11 und ISO 100.

Entscheidender Faktor für die Atmosphäre im Bild: Der Sonnenuntergang über den Bergen, der die kalte Schneelandschaft in ein warmes und sanftes Licht hüllt und somit einen stimmungsvollen Kalt-Warm-Kontrast erzeugt. Den optimalen Zeitpunkt für diesen magischen Lichtmoment ermittelte Fabian Zanchetti zuvor mit der App Viewfindr.

Oder aber Sie suchen sich einen natürlichen Rahmen für Ihr Hauptmotiv, wie zum Beispiel die Höhlenwände im Bild rechts. Neben einem Weitwinkelobjektiv zählen für Fabian Zanchetti bei Bergexkursionen außerdem ein stabiles Stativ sowie ein GPS-Gerät zu den unverzichtbaren Begleitern:

„Um auch im Dunkeln den Rückweg zu finden und sicher nach Hause zu kommen, nutze ich eine GPS-Uhr von Garmin. Beim Smartphone ist Vorsicht geboten: Denn ohne Datenempfang kann man auf keine Karten zugreifen – und das kommt in den Bergen häufig vor“, rät der Fotograf.

Timeblending mit Stativ

Beim Timeblending platzieren Sie Ihre Kamera an einem festen Punkt, halten Ihr Motiv in mehreren korrekten Belichtungen zu unterschiedlichen Uhr- oder (sogar) Tageszeiten fest und lassen die Einzelfotos mit einer Software zu einem Bild verschmelzen. Unabdingbar für die Aufnahmetechnik: ein Stativ. Fabian Zanchetti zieht in der Regel mit dem Gitzo GT2545T Traveler Carbonfaser-Stativ der Serie 2 in die Berge.

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