Sie möchten auch die beeindruckende körperliche Metamorphose, die schwangere Frauen durchleben, im Bild gekonnt festhalten? Dann lassen Sie sich von den Praxistipps von Profi Émilie Zangarelli für Ihr nächstes Babybauch-Shooting inspirieren!
Authentische Babybauchbilder: Tipps für Ihr nächstes Babybauch-Shooting
Bei ihren Schwangerschaftsporträts sorgt Émilie ganz gezielt dafür, dass die Farben von Kleidung, Haaren, Haut und sogar Augen ihres Models gut miteinander harmonieren. Dabei spielt sie gerne mit unterschiedlichen Farbnuancen. Ein äußerst praktisches Werkzeug als Entscheidungshilfe ist dabei der klassische Farbkreis: Damit lassen sich sehr schnell Farben ermitteln, die gut zusammenpassen.
Grundsätzlich kann man Farben in zwei Gruppen einteilen: warme (von Gelb über Orange bis Rot/Pink) und kalte Farben (von Grün über Blau bis Lila/Violet). Bei dunkler Haut wirken wärmere Farbtöne schmeichelhafter. Und bei blasser Haut wählt man besser rosafarbene Töne oder kalte Farben wie Grau oder Hellblau.
Mithilfe des Farbkreises können Sie auch mit Ton-in-Ton-Farbkonzepten (unterschiedliche Nuancen der gleichen Farbe) oder Komplementärfarben (gegenüberliegende Farben auf dem Farbkreis wie z. B. Gelb-Blau) arbeiten.
In ihrem Buch zeigt Ihnen Profifotografin Émilie Zangarelli, wie stilvolle Schwangerschaftsporträts entstehen – von der Erstellung des Angebots und der Kundinnen- Akquise über die Vorbereitung und Durchführung des Shootings im Studio bis zur Nachbearbeitung der Aufnahmen.
dpunkt.verlag | 32,90 Euro | 172 Seiten
Im Studio verwendet Émilie gern unterschiedliche Studiohintergründe bei einem Shooting. Die Auswahl, die sie ihren Kundinnen anbieten kann, ist sehr umfangreich. Für zeitlose Fotos benutzt sie meist einen klassischen weißen Hintergrundkarton. Dann verändert sie die Umgebung mit strukturierten Hintergründen – ein oder zwei, die sie je nach der Kleidung auswählt, die das Model trägt. Zusätzlich hat sie auch Stoffhintergründe angeschafft.
Wenn sie jedoch einen ganz besonderen Hintergrund braucht, verwendet sie manchmal auch große, selbst bemalte Künstlerleinwände. Die Beziehung zwischen den Farben von Hintergrund, Kleidung und Haaren ist bei ihr immer das Ergebnis reiflicher Überlegung. Ihr macht es immer Freude, die perfekte Harmonie zu finden, damit man das Ergebnis gerne anschaut.
Licht und Schatten
Émilies Tipp: Wenn ein Motiv interessant wirken soll, müssen Sie mit Licht und Schatten spielen! Bei ihren Studioaufnahmen von Schwangeren kommen unterschiedliche Beleuchtungsaufbauten zum Einsatz. Je nach den Wünschen der Kundin arbeitet sie manchmal aber auch nur mit einem einzigen Set-up. „Zugegeben: Der Einsatz möglichst vieler Licht-Set-ups ist mir lieber, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen“, so die Fotografin.
Zu ihrem Equipment gehören die folgenden Softboxen: eine quadratische Softbox (60 × 60 cm) mit Diffusor (das ist ihr bevorzugter Lichtformer, mit dem sie 80 % ihrer Bilder ausleuchtet), eine Octabox (150 cm) mit Diffusor und Wabenvorsatz sowie zwei Striplights (140 × 30 cm), die sie nur bei Aktfotos mit Gegenlicht und Chiaroscuro-Aufnahmen verwendet.
Wie die Fotografin diese in der Praxis einsetzt, zeigt sie Ihnen hier anhand von fünf Beleuchtungsaufbauten, die sie am häufigsten nutzt. Nichtzuletzt empfiehlt Émilie, auch eine Stereoanlage bzw. einen Lautsprecher im Studio zu haben. Mit Hintergrundmusik lockern Sie die Stimmung auf und nehmen bei Bedarf dem Model die Nervosität.
Wählen Sie die Musik in Abhängigkeit von der Frau, die Sie porträtieren werden, und ihrer Persönlichkeit aus. Eine sehr aktive, dynamische Frau wird sicherlich eine Playlist mit Songs von Beyoncé bevorzugen, eine ruhigere Frau dagegen eher Musik im Stil von Norah Jones. Dies können Sie auch bei den Vorgesprächen im Voraus abklären.
45 Grad von Oben
Das Blitzgerät wird leicht seitlich im Winkel von 45 Grad von oben auf das Model gerichtet, um recht ausgeprägte Schatten und gute Hell-Dunkel-Kontraste zu erzeugen. Bei dieser Beleuchtung verwendet Émilie z. B. eine quadratische Softbox (60 × 60 cm), aber auch jede andere Softbox dieser Größe ist geeignet.
Ausgeleuchtet werden vor allem Gesicht und Bauch; das Licht fällt nach unten hin ab. Dieses Licht-Set-up ist also in der Schwangerschaftsfotografie sehr interessant, besonders wenn die werdende Mutter Unterwäsche trägt und ihre Beine nicht zu sehr zeigen will. Profi-Tipp: Beobachten Sie hier immer sorgfältig die Schatten auf dem Gesicht Ihres Models.
45 Grad von der Seite
Eine weiche Ausleuchtung der Gesamtszene erreicht die Fotografin mit einer recht großen Octabox (150 cm), die sie in einem Winkel von 45 Grad seitlich vom Model aufstellt. Die resultierende Beleuchtung verteilt sich gleichmäßig von oben nach unten über das gesamte Bild. Das Ergebnis: Gesicht und Bauch werden ebenso betont wie Beine und Füße.
Gegenlicht
Ein Gegenlicht-Set-up mit zwei Striplights zu beiden Seiten eines weißen Hintergrunds, der das Licht reflektiert und dadurch reinweiß erscheint, führt zu minimalistischen Bildern, auf denen der Babybauch gut zur Geltung kommt. Diese Art der Wiedergabe ist extrem schmeichelhaft. Am besten fotografieren Sie das Model von der Seite – ist der Körper direkt zur Kamera gedreht, sieht man den Babybauch eventuell nicht.
Natürliches Gegenlicht
Gegenlichtaufnahmen können Sie auch vor einem Fenster mit einer weißen, lichtdurchlässigen Gardine machen. Wenn Émilie bei den Kundinnen zu Hause fotografiert, hat sie immer zwei Gardinen und Klammern in ihrer Fototasche, damit sie diese gegebenenfalls vor einem großen Fenster anbringen kann.
Chiaroscuro
Sie können den Körper auch nur mit einer Beleuchtung der Ränder zum Vorschein bringen. Alles andere bleibt im Dunkeln. So entsteht ein Klassiker, der bei den Kundinnen sehr beliebt ist, denn der Körper ist nicht vollständig sichtbar. Außerdem ist dieses Set-up recht praktisch, denn es macht die Nachbearbeitung der Haut am Computer überflüssig und spart dadurch viel Zeit.
Allerdings müssen Sie beachten, dass dieses Hell-Dunkel-Set-up eher für Profilaufnahmen geeignet ist. Émilie verwendet ein Striplight (140 × 30 cm) mit Wabenvorsatz zur gezielten Lichtführung. Hinweis: Die Vorzüge des Körpers werden hell ausgeleuchtet, die vermeintlichen „Schönheitsfehler“ bleiben im Dunkeln.
Émilie Zangarelli hat sich auf Schwangerschafts- und Neugeborenenfotografie sowie auf Unterwasserporträts spezialisiert. Sie wird von starken Werten geleitet: Eleganz, Gefühlstiefe und Schönheit. Regelmäßig hält sie Schulungen zu ihren Spezialgebieten, um ihren Fotokolleginnen und -kollegen zu helfen, sich in ihrem Beruf weiterzuentwickeln.
Web: emiliezangarelli.fr | Instagram: @emiliezangarelli