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Test: Wacoms neues Grafiktablett-Line-Up im Check

Bei Marktführer Wacom scheint zuletzt die gesamte Produktpalette auf dem Prüfstand gestanden zu haben. Herausgekommen sind völlig überarbeitete Grafiktabletts, deren moderne Optik allein schon einen guten Eindruck hinterlässt. Was hinter dem neuen Look steckt, worauf Sie beim Kauf achten sollten und welche Alternativen es gibt, lesen Sie auf den kommenden vier Seiten.

Fotografen und Bildbearbeiter starten in ihrer Laufbahn mit dem Standardwerkzeug am Computer: der Maus. Das geht eine ganze Weile gut, denn man ist das Instrument gewohnt und kann damit umgehen. Dann aber kommt der erste längere Urlaub oder größere Auftrag, und plötzlich sind rund tausend Bilder zu bearbeiten. Jetzt wird die Maus mit einem Mal zur Belastung. Sie ist unpräzise, die eigentlich unnatürliche Haltung von Hand und Unterarm erzeugt Schmerzen und spätestens nach der Bearbeitung des 600sten Fotos sagt man sich: Eine Alternative muss her! An dieser Stelle beginnen die meisten über die Anschaffung eines Grafiktabletts nachzudenken, denn dieses bietet viele Vorteile. Mit einem Tablett arbeitet man wie mit Stift und Papier, sehr exakt und präzise. Dabei wird auch der Arm wesentlich weniger belastet, da das Halten eines Stifts viel natürlicher ist als die Bedienung einer Maus. Und diese lässt sich zudem mit einem guten Tablett vollständig ersetzen. Die Anschaffung ist also durchweg sinnvoll.

Die Qual der Wahl

Das eigentliche Problem besteht in der Anschaffung selbst: Welches Tablett ist für meine Bedürfnisse und Zwecke die richtige Wahl? Und muss es unbedingt ein vergleichsweise teures Gerät des Marktführers sein, oder tut es nicht auch ein Konkurrenzprodukt? Die zweite Frage lässt sich dabei deutlich leichter beantworten als die erste. Ja, wenn Sie auf lange Sicht sparen und über Jahre hinweg Ihr Grafiktablett nutzen wollen, sollten Sie zu einem Wacom-Produkt greifen. Diese sind besser verarbeitet, robuster und bieten zudem mehr Genauigkeit und Funktionalität. Die erste Frage hängt von Ihren Wünschen ab. Fragen Sie sich vor dem Kauf, was genau Sie mit dem Tablett machen wollen. Dies erleichtert die Entscheidung ungemein, da die verschiedenen Produktserien durchaus unterschiedliche Bedürfnisse bedienen.

Einfache Fotobearbeitung

Möchten Sie beispielsweise nur schnell Ihre Urlaubsfotos entwickeln und hier und dort einmal ein paar kleinere Fehler korrigieren, dürfte Ihnen eigentlich ein einfaches Stifttablett, wie etwa das Bamboo Pad, genügen. Diese Geräte sollen im Wesentlichen die Maus ersetzen und für handschriftliche Kommentare und Unterschriften dienen. Es lassen sich damit aber auch problemlos kleinere Fotoretuschen erledigen und einfache Zeichnungen anfertigen. 

Anspruchsvolle Retuschen 

Wollen Sie mehr, wie etwa aufwendige Beauty-Retuschen oder einfache Bild-Composings, dann wird ein einfaches Stifttablett jedoch nicht mehr ausreichen. Das Gerät der Wahl wäre in diesem Fall ein Einsteigermodell aus Wacoms Intuos-Pen-&-Touch-Serie oder ein vergleichbares Grafiktablett. Diese sind nämlich nicht nur präziser, sondern auch mit Drucksensitivität ausgestattet, die Ihnen die Steuerung der Strichstärke und der Deckkraft über den Stift ermöglicht. Auf diese Weise erzielen Sie schnell und einfach gute bis professionelle Ergebnisse.

Digitale Malerei und Composings

Obwohl gut zum Zeichnen geeignet, ist die Einsteigerklasse jedoch nicht das optimale Werkzeug für digitale Gemälde oder komplexe Bild-Composings. Geräte wie jene der Intuos-Pro-Reihe erkennen mehr Druckstufen und auch noch die Neigung und Drehung des Stifts. In dieser Klasse entspricht das Gefühl bei der Arbeit dem der Verwendung von Stiften und Pinseln auf Papier. Solche Grafiktabletts haben allerdings ihren Preis: Im Durchschnitt kosten sie etwa 250 Euro.

Direkt am Bild arbeiten

Die bislang erwähnten Geräte sind alle so gestaltet, dass Sie bei der Arbeit auf den Bildschirm schauen müssen. Für viele Tablett-Neulinge ist das „blinde“ Führen eines Stiftes jedoch recht ungewohnt und zunächst verwirrend. Hier bietet sich ein Stiftdisplay, etwa aus der Cintiq-Familie, an. Sie arbeiten auf einer aktiven Monitorfläche direkt am Bild, zum Beispiel im Detail-Zoom, und können gleichzeitig das Gesamtergebnis am normalen Monitor prüfen – für Designer und Bildbearbeitungsprofis eigentlich unerlässlich. 

Fazit

Der Griff zu einem Wacom-Tablett lohnt sich, denn die Anschaffungskosten amortisieren sich durch die lange Lebensdauer von Tablett und Stift. Wichtig ist, sich zuvor genau über seine Bedürfnisse klar zu werden, um beim Kauf das richtige Gerät zu wählen. Je nachdem, ob Sie eher Fotos retuschieren oder den digitalen Malpinsel schwingen wollen, und ob Sie beim Führen des Stiftes lieber auf Ihren Monitor oder direkt auf das Tablett-Display schauen wollen, empfehlen sich verschiedene Produkte, die wir Ihnen auf den Folgeseiten vorstellen. 

Den ausführlichen Test, inklusive aller Testergebnisse zu den einzelnen Tablets, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des DigitalPHOTO-Magazins 04/2014

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