Das zweite Objektiv der Otus-Reihe mit 85mm Brennweite und Offenblende f/1,4 soll nicht weniger als Mittelformatqualität an der DSLR-Kamera liefern. Die Festbrennweite erfüllt praktisch alle Ansprüche, die man an eine professionelle Linse stellen kann. Wir haben das Traumobjektiv getestet – mit Traumergebnis. Hochgenuss
Hochgenuss
Man könnte das Otus 85mm f/1,4 auch als das „kleine Schwarze“ bezeichnen. Denn genau wie der Modeklassiker zieht auch die nachtschwarze 1200-Gramm-Festbrennweite im Ganzmetallgehäuse die Blicke auf sich. Fast noch beeindruckender ist der Moment, wenn man die Optik in seinen Händen hält. Die Wertigkeit ist sofort spürbar. Insbesondere, wenn man Motive über den grosszügigen Fokussierring geschmeidig in den richtigen Schärfepunkt rückt. Und der flüssige Fokusring ist wichtig, denn das Otus ist – typisch Zeiss – auf den manuellen Betrieb ausgelegt. Durch die Innenfokussierung bleibt die Länge der Optik dabei erhalten. Im Gehäuse setzt sich die hochwertige Verarbeitung fort.
Elf Linsen verteilen sich auf neun Gruppen. Darunter finden sich sechs Elemente aus Sonderglas sowie eine asphärische Optikfläche, um Abbildungsfehler zu vermeiden. Mit Erfolg! Wir stellten weder Farbsäume noch eine Verzeichnung im Test fest. Bei der Auflösung überzeugt das 85mm durch extrem scharfe Fotos: Bereits bei Offenblende f/1,4 werden satte 1822 Linienpaaren aufgelöst – 91 Prozent (!) der möglichen Leistung. Der Randabfall fällt bei f/1,4 mit knapp 10 Prozent human aus. So werden auch in den Bildecken feine Details festgehalten. Ab Blende f/4 punktet das Otus 85mm mit einer sehr ausgewogenen Auflösung über den gesamten Bildbereich.
Fazit
Bei all dem gerechtfertigten Lob stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt ein Manko? Unsere Meinung: nein. Denn abgesehen vom natürlich happigen Preis bekommt man mit dem Zeiss Otus eine Linse mit absoluter Profiqualität. Porträt-, Produkt- und Architekturfotografen werden vom 85mm f/1,4 begeistert sein. Vorausgesetzt sie bringen die notwendigen 4.000 Euro für das Investitionsgut mit …
- Hohe Auflösung bereits ab Offenblende
- Keine sichtbare Verzeichnung
- Blendenring (bei Nikon-Anschluss)
- Massives 1200-Gramm-Ganzmetallgehäuse
- Der manuelle Fokus lässt sich butterweich in die gewünschte Position bringen
- Kein automatischer Fokus
- Sehr hoher Preis