Bislang zeichneten sich Edel-Kompaktkameras durch einen großen Sensor und eine feste Brennweite aus. Deutlich flexibler präsentiert sich dagegen die Leica X Vario – DSLR-typischer APS-C-Sensor und 2,5-fach-Zoomoptik inklusive. Wie sich die Kompaktkamera schlägt, haben wir im Test untersucht.
Optik und Haptik überzeugt
Die Leica X Vario ist – wie vom Premiumhersteller nicht anders zu erwarten – Äußerlich sehr edel verarbeitet. Die Einstellräder im klassischen Stil sitzen perfekt auf dem Gehäuse, das mit seinem wertigen Lederfinish zu überzeugen weiß. Optisch wie haptisch ist die X Vario bereits ein echter Hochgenuss.
Zoomoptik und großer APS-C-Sensor
Doch die echte Besonderheit der neuen Edelkompakten von Leica ist ihre Zoomoptik. Denn im Gegensatz zu ihrer Festbrennweiten-Schwester X2 erlaubt die Vario – wie ihr Name verspricht – die variable Veränderung der Brennweite. Ihr Objektiv reicht von 28 bis 70 mm (bezogen auf KB). Als Unterstützung und zur schnellen Festlegung der gewünschten Zoomeinstellung finden sich an der Frontseite Brennweitenangaben wieder. Des Weiteren punktet die X Vario mit ihrem geschmeidigen Fokusrad. Im manuellen Modus lässt sich der Ring sachte in die richtige Position bringen. Als Unterstützung zur Schärfefindung lohnt sich die Lupenfunktion. Alternativ wird mit dem recht schnellen Autofokus fotografiert. Die Ergebnisse können sich in beiden Fällen sehen lassen. Hier macht sich der große APS-C-Sensor bezahlt. Knackig scharfe Fotos, die feinste Elemente zutage bringen, gelingen mühelos bis zu Empfindlichkeiten von ISO 1600. Die maximale Schärfe messen wir bei ISO 100 mit 1454 aufgelösten Linienpaaren/Bildhöhe. Ab ISO 6400 muss mit langsam auftretendem, feinkörnigem Rauschen gerechnet werden. Die Auflösung bleibt aber auch hier auf hohem Niveau (z. B. ISO 6400: 1355 LP/BH).
Wermutstropfen Auto-Weißabgleich
Ein Wermutstropfen ist der Auto-Weißabgleich. Er könnte präzisier arbeiten. Im Test weicht er sichtbar von der Norm ab. Hier empfiehlt sich die Nutzung eines Weißabgleich-Presets (z. B. Wolkig) oder das Fotografieren im RAW-Modus. Auch die Ausstattung fällt mager aus. Keine Frage, die X Vario ist ein gelungenes Stück Fototechnik. Wäre da nicht ihr schwindelerregend hoher Preis. 2.400 Euro sind ein Wort.
- Auflösungsreiche Bilder, die bis ISO 1600 nur geringfügig an Detailtreue verlieren.
- Guter Dynamikumfang bis ISO 1600
- Rauscharm bis ISO 800
- Über den Fokusring kann auf Wunsch bequem manuell fokussiert werden.
- Nicht immer treffsicherer Auto-Weißabgleich
- Mit 2.400 Euro sehr teuer