Mit 645DF+ und Credo-Rückteil will Phase One die erfolgreiche Geschichte der Kameraschmiede Mamiya fortschreiben. Die Kamera bietet 80 Megapixel und kompaktes Handling.

Der Erfolg der M645 ist legendär. Mit der Kamera im „kleinen Mittelformat" (4,5 x 6 cm) hatten die Japaner 1975 einen Bestseller erfunden. Schon kurz nach Verkaufsstart avancierte die Kamera bei Werbefotografen zu einer der beliebtesten Kameras überhaupt. Auch viele Amateure leisteten sich die handliche Kamera, die fast so kompakt wie eine übliche Kleinbild-Spiegelreflexkamera war, aber auf dem Mittelformat-Film eine deutlich bessere Qualität ablieferte. Mit der neuen Mamiya 645DF+ will das Unternehmen knapp 40 Jahre später an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Der gute Ruf der japanischen Kameramanufaktur basiert indes auf einem deutlich größeren Modell: Die RB 67 Professional nahm im „großen Mittelformat“ von 6 x 7 cm auf und wurde ab 1970 von vielen berühmten Fotografen im Studio eingesetzt. Diese Kamera hatte etwas, was bis dato kein anderes Modell bieten konnte: eine um 90 Grad
drehbare Filmkassette. Die Abkürzung RB steht für Revolving Back.
Altes Schwergewicht
Erstmals konnten Fotografen im Studio einfach zwischen Hoch- und Querformat wechseln, auch wenn die Kamera fest auf einem Stativ montiert war. Und das war sie meist: Denn mit einem Gewicht von 2,6 Kilogramm (ohne Objektiv) war die RB 67 nicht unbedingt für den mobilen Außeneinsatz konzipiert. Die Fotografie außerhalb des Fotostudios aber hat Mamiya ausdrücklich für die neue, digitale 645DF+ vorgesehen, auch wenn die Anforderungen an den mobilen Einsatz in der Digitalfotografie inzwischen bekanntlich noch einmal gestiegen sind. Die Mittelformat-Digitalrückteile sind ressourcenhungrig. Sie benötigen deutlich mehr Strom und ein RAWFile des 80-Megapixel-Credo-Rückteils belegt im komprimierten Zustand nicht weniger als 80 MB Speicherplatz. Im unkomprimierten Tiff-Format ergeben sich sogar Dateigrößen von rund 480 Megabyte. Speicherkarten mit Kapazitäten von 16 Gigabyte aufwärts sind also Pflicht, wenn man 50 oder mehr Fotos hintereinander machen möchte.
Dies ist die zweite Folge aus unserer Rubrik „Traumkameras“.
Lesen Sie den vollständigen Artikel inklusive Interview mit dem Profifotografen Bernhard Spöttel in der aktuellen Ausgabe von DigitalPHOTO.