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Studie: Selfies sind beliebt - wenn es die eigenen sind

Selbstporträts gibt es eigentlich bereits seit den Anfangstagen der Fotografie und doch gehören Selfies zu den größten fotografischen Modeerscheinungen der letzten Jahre. Eine neu erschienene Studie zweier Münchner Forscherinnen zeigt: die Liebe zum Selfie ist am größten, wenn es um das eigene Ebenbild geht.

Sarah Diefenbach und Lara Christoforakosvon der psychologischen Fakultät der Ludwig-Maximilans-Universität in München beschäftigen sich in einer aktuellen Studie mit dem Phänomen Selfie, das die zwei Forscherinnen als "zweischneidig" bezeichnen: "Das Aufnehmen, Posten und Ansehen von Selfies ist für viele zur täglichen Gewohnheit geworden. Gleichzeitig weist die Forschung darauf hin, dass Selfies oft Kritik und Respektlosigkeit hervorrufen und mit Mangel an Authentizität und Narzissmus assoziiert werden." Ihre Studie, die letzte Woche im Journal "Frontiers in Psychology" erschien, fußt auf den Daten einer  Umfrage, die 238 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 18 und 63 Jahren aus Deutschland und der Schweiz ausfüllten.

Selfie-Bias: nur das eigene Bild ist authentisch

Von den befragten Personen gab die Hälfte an, mindestens einmal pro Monat ein Selfie von sich zu machen, etwa ein Drittel einmal die Woche oder öfter. Die Forscherinnen fanden außerdem heraus dass Menschen, die gerne und oft Selfies machen, diese eher mit einem positiven Effekt für die eigene Selbstdarstellung verbinden. Allerdings gaben 82% Prozent aller Befragten ebenfalls an, dass sie es bevorzugen würden, auf ihren Social-Media-Kanälen weniger Selfies und stattdessen mehr andere Bilder zu sehen. Die Wahrnehmung der eigenen Selfies unterschied sich dabei stark von denen der Selfies der anderen User: "Die eigenen Selfies werden eher als selbstironisch und authentisch bewertet, als die anderer Menschen," so die Studie. In 90% der Fälle nahmen die Befragten ein fremdes Selfie als Produkte der Selbstdarstellung wahr, die Befragten gaben dies aber nur für 46% ihrer eigenen Selfies an. Diefenbach und Christoforakos nennen dies einen "Selfie-Bias", also eine Verzerrung der Wahrnehmung, wenn es um die eigene Handlung geht: "Man selbst nimmt immer die untypischen Selfies auf, die authentischer und selbstironischer als die der anderen sind." Vor dem nächsten Selfie sollte man also vielleicht überlegen, wie man selbst dieses Foto bei jemand anderem bewerten würde.

(via dpreview.com)

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