Insa Hagemann und Stefan Finger, Absolventin und Student des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover (HsH), sind Sieger des internationalen Wettbewerbs „Unicef-Foto des Jahres“. Sie werden für ihre gemeinsame Reportage geehrt, die den Sextourismus und die Situation von Kindern ausländischer Väter auf den Philippinen thematisiert.
Das Siegerfoto aus den Philippinen wurde in Angeles City aufgenommen, einer Hochburg des Sextourismus. Ein blondes Mädchen schaut zu, wie Nachbarskinder spielen. Seine Mutter hatte den Vater im Internet kennengelernt und schickt ihm Fotos seiner Tochter, aber er unterstützt die Familie nicht. Australier, Europäer, Amerikaner kommen in den armen Inselstaat, um dort für wenig Geld Sex zu kaufen. Die Frauen und Mädchen sehen sich vielfach gezwungen, ihren Körper anzubieten. Oder sie hoffen, dass die reichen, meist weißen Männer sie aus dem Elend holen werden. Doch die Männer verschwinden in der Regel, und die Kinder mit ihrer helleren, manchmal auch dunkleren Hautfarbe, ihren oft blonden Haaren und blauen Augen wachsen als Exoten auf. Und mit dem Stigma, die Kinder von Prostituierten zu sein, egal, welcher Arbeit ihre Mütter tatsächlich nachgehen.
Zweiter und dritter Preis
Als zweiten Preisträger zeichnete die Jury Christian Werner, ebenfalls Fotografie-Studenten der HsH, für eine Reportage über das bittere Schicksal jesidischer Flüchtlinge im Nordirak aus.
Der dritte Preis geht an den Südafrikaner Brent Stirton. Er zeigt das Glück zweier indischer Mädchen, die durch eine einfache Augenoperation von ihrer angeborenen Blindheit geheilt worden sind.
Der Wettbewerb wird zum 15. Mal von Unicef Deutschland in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift GEO ausgerichtet. Für den diesjährigen Wettbewerb hatten 78 von internationalen Experten nominierte Fotografen aus 23 Ländern insgesamt 968 Bilder eingereicht.