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175 Jahre Fotografie

Die Fotografie feiert dieses Jahr ihren 175. Geburtstag. Bereits 1839 wurde das erste fotografische Verfahren der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch vom Bannen der Wirklichkeit auf Silberplatten bis zur digitalen Massenware des 21. Jahrhunderts war es ein weiter Weg.

Eine der größten Revolutionen der Menschheit startete vor 175 Jahren: Am 19. August 1839 wurde das Verfahren der Fotografie von seinen Erfindern vor der Pariser Akademie der Wissenschaften präsentiert: Der bereits 1833 verstorbene Joseph Nicéphore Niépce und sein Geschäftspartner Louis Daguerre hatten Jahre an Forschungsarbeit investiert, um erste Abbilder der Wirklichkeit auf mit Silberiodid beschichtete Belichtungsplatten zu bannen. Obwohl die Belichtungszeit damals mehrere Minuten betrug, erkannten Öffentlichkeit und Industrie sofort das Potenzial der neuen Technik. Schon 1840 wurde das erste „echte“ Objektiv mit einer für damalige Verhältnisse äußerst lichtstarken Blende von 3,6 entwickelt, womit die Belichtungszeit von mehreren Minuten auf unter eine Minute sank. Jetzt gab es kein Halten mehr.

Modernere Technik für die breite Masse

Die Zeit war reif für die Fotografie. Neben der nach ihrem Miterfinder benannten „Daguerreotypie“ arbeiteten auch andere Erfinder an der Fotografie: Hippolyte Bayard entwickelte, ebenfalls in Frankreich, das Direktpositivverfahren, in Großbritannien arbeitete seit 1835 William Henry Fox Talbot am Negativverfahren, das sich, zunächst als „Kalotypie“ bezeichnet, letztlich durchsetzen und die Analogfotografie bis heute prägen sollte. Verbesserungen in Chemikalien, Mechanik und Optiken sorgten bereits gegen Mitte des 19. Jahrhunderts für eine große Verbreitung der neuen Technik. Die Erfindung schneller mechanischer Verschlüsse, hochwertiger Linsen und des Rollfilms ermöglichte bereits um die Jahrhundertwende die Fotografie, wie wir sie heute kennen.

Evolution statt Revolution

Die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren vor allem von der Verbesserung vorhandener Mechaniken, Optiken und Verfahren sowie einer Erhöhung der Massentauglichkeit geprägt. 1936 sorgten Agfa und Kodak mit dem Farbrollfilm für eine kleine Revolution, während sich in Japan Unternehmen wie Nikon, Canon und Minolta als Hersteller hochpräziser und preiswerter Kameratechnik etablierten. Nach dem Krieg erschienen die ersten Sofortbildkameras von Polaroid auf dem Markt, Farbfilme und immer kompaktere Kamerasysteme setzten sich durch. 1977 kam der erste Autofokus auf den Markt und machte die Fotografie endgültig zur Alltagstechnik. Ebenfalls in den 1970er-Jahren wurde die erste Digitalkamera entwickelt: 1975 baute Steve Sasson in den Kodak-Labors die erste Digitalkamera. Mit gerade einmal 100 x 100 Pixeln (0,01 Megapixel) war diese natürlich nicht marktreif, legte aber die Grundlage für die kommende Digitalisierung.

Die digitale Revolution

Ab 1981 verkauften die Japaner, angeführt von Sony, erste Kameras mit Speicherung auf Magnetband, ab den 1990er-Jahren wurden die Bilder auf Speichermodulen abgelegt und erste „echte“ Als erster Vertreter dieser Gattung gilt das 1991 auf der CeBIT präsentierte Dycam-Model 3/4 mit einer Auflösung von 276 x 284 Pixeln: Damals zwar bejubelt, aber aufgrund des hohen Preises und der geringen Auflösung als nicht massentauglich befunden, sollte es ab diesem Moment nur noch rund zehn Jahre dauern, bis die Digitalfotografie sich auf breiter Front durchsetzen sollte und die Fotografie erneut revolutionierte. Heute begleiten uns Digitalkameras mit hervorragender Qualität tagtäglich in Smartphones oder als Einzelgerät. Sie sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Als wichtiger Teil des digitalen Lebens sind sie allgegenwärtig und halten es in all seinen Facetten für die Nachwelt fest.Digitalkameras erschienen:

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