Schneller, besser und ganz schön „Photoshop“ – die neue Version von Corel PaintShop Pro X6 wartet mit rundum erneuerter Benutzeroberfläche, vereinfachter Bedienung und neuen Werkzeugen auf. Gelingt es der kanadischen Software-Schmiede, auch überzeugte Photoshopper zum Programmwechsel zu bewegen? Wir geben die Antwort.
PaintShop Pro ist seit Jahren als klassische Bildbearbeitung am Start und positioniert sich eher als Programm für den fortgeschrittenen Anwender als den Anfänger. In der aktuellen Version X6 gilt dieser Anspruch mehr denn je und macht deutlich, dass Corel mit dieser Software auf umstiegswillige Photoshop-Anwender zielt. Klar auch, dass sich die Software damit am Markführer messen lassen muss. Gestartet wird die Software mit einem ausgewachsenen Dateibrowser, der nicht nur alle EXIFDaten zu den Bildern in der Übersicht bereithält, sondern auch eine Verschlagwortung und die klassische Sterne-Bewertung parat hat. In der Bearbeitung selbst hat Corel das Symbol-Durcheinander der letzten Versionen aufgeräumt und präsentiert eine durchdachte Oberfläche. Das gilt leider nicht für die Menüs – hier herrscht nach wie vor keine Übersicht. Vieles wirkt schlicht unaufgeräumt.
Die neue automatische Auswahl verspricht, dass Objekte durch einfaches Umfahren erkannt und markiert werden – theoretisch. In der Praxis muss das Objekt vom Hintergrund schon so deutlich abgehoben sein, so dass man mit dem neuen Pinsel für präzise Auswahl schneller ist und exaktere Ergebnisse erzielt. Sehr gut ist die verbesserte HDR-Funktion sowie das lokale Tonemapping für Einzelbilder. Auch die Ebenenverwaltung ist mit der Bedienung per Drag-&-Drop nun auf der Höhe der Zeit und lässt kaum mehr Wünsche offen. Klare Sache – Corel PaintShop Pro X6 bietet in Sachen Bildbearbeitung alles, was man als ambitionierter Fotograf benötigt und steht Platzhirsch Photoshop in nichts nach. Der neue Auswahlpinsel ist praktisch, auch die gesteigerte Programmgeschwindigkeit und die übersichtlichere Oberfläche machen Freude. Die integrierte Dateiverwaltung ist zudem sehr ausgereift und durch den direkten Zugriff auf die EXIF-Daten nahe am Profi. Ein Wermutstropfen bleibt: Die unübersichtlichen Menüs erschweren nicht nur Einsteigern den schnellen Durchblick.