Test

Sigmas „Big Three“ 14-200mm: Sportlicher Test von Weitwinkel bis Tele

Welche Brennweiten sind für Fotografen essenziell? Gibt es das: drei ultimative Zoomoptiken, mit denen man für alle Fälle gerüstet ist? Sigma sagt: ja. Wir hatten die drei Anwärter mit durchgehender Offenblende f/2,8 im Praxistest.

Mit den drei f/2,8-Zoomobjektiven 14-24mm F2.8 DG HSM | Art, 24-70mm F2.8 DG OS HSM | Art und 70-200mm F2.8 DG OS HSM | Sports deckt Sigma nahtlos einen Brennweitenbereich von Ultraweitwinkel bis in den oberen Telebereich ab und liefert auf einen Schlag praktisch alles, was Fotografen an Optik benötigen, und das jeweils bei durchgehender Offenblende f/2,8. Nur drei Objektive, um für alle Fälle gerüstet zu sein? Das wollten wir selbst ausprobieren: Wir hatten die drei edel verarbeiteten Linsen bei einem Praxistest in einer Kölner Tennishalle dabei, um uns vom Potenzial des Objektiv-Trios zu überzeugen.

Das Objektiv

70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports

Das bildstabilisierte Telezoom Sigma 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports verfügt über zehn dispersionsarme Linsen, die Farbfehler vermeiden und eine hohe Au ösung garantieren. Sigma ist es gelungen, bei der Neuau age seines Zoom-Klassikers eine sehr hohe Au ösung mit einem natürlichen Bokeh und weicher Hintergrundunschärfe zu kombinieren. Verbaut wurden insgesamt 24 Linsen in 22 Gruppen. Dennoch ist das Gewicht mit 1,8 Kilogramm überschaubar. Für einen individuell anpassbaren Autofokus- Modus glänzt das innenfokussierende Objektiv zudem mit einer frei belegbaren AF-Taste.

www.sigma-foto.de 

Preis (UVP): 1.399 €

Spiel, Satz, Sigma? 

Gerade bei Sportveranstaltungen sind Fotografen gefordert, sich schnell auf sich ständig verändernde Situationen einzustellen. Spieler wechseln permanent ihre Position: laufen, stoppen, jubeln. In Sekundenbruchteilen müssen sie, aber auch der Fotograf die richtigen Entscheidungen treffen. Selbstverständlich platziert sich der Fotograf weit genug weg, um die Spieler nicht zu stören. Das wiederum bedeutet allerdings, dass diese Distanz mittels Teleobjektiv überwunden werden muss. Hier kommt das neue 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports von Sigma ins Spiel. Flexibel lassen sich mit diesem Telezoom nahe und ferne Motive einfangen. Praktisch: Sensoren im Objektiv erkennen Kamerabewegungen, die zu einer Verwacklungsunschärfe im Bild führen können. Im Zusammenspiel mit einem beweglich aufgehängten Linsenelement werden diese Bewegungen kompensiert. Die Bildstabilisierung macht bei Freihandaufnahmen einen Stativeinsatz oftmals überfl üssig. Immerhin können drei bis vier Belichtungsstufen länger als üblich verwacklungsfrei aus der Hand aufgenommen werden. Uns hat das Tele-Zoom auf Anhieb überzeugt. Es liegt trotz 1.800 Gramm Gewicht gut in der Hand und liefert erstklassige Bildergebnisse mit schönem Bokeh. Dafür sorgen im Übrigen beachtliche elf abgerundete Blendenlamellen. Chapeau! 

Ultraweiter Winkel

Es gibt Fotosituationen, da braucht es besondere Objektive – solche, die außergewöhnliche Bilder liefern. So wie das 14-24mm F2.8 DG HSM | Art, das ebenso bei unserem Test zum Einsatz kam und mit einem diagonalen Bildwinkel von 114,2 – 84,1 Grad enorm viel abbilden kann. Auf dem obigen Foto ist zu sehen, dass fast der gesamte Tennisplatz in seiner Breite darstellbar ist – obwohl wir uns direkt mittig ans Netz platziert haben! Erstaunlich ist aber vor allem die Abbildungsleistung. Schon in unserem Labortest aus der DigitalPHOTO-Ausgabe 08/2018 stellten wir heraus, dass das Objektiv keine Verzeichnung und praktisch keine Vignettierung aufweist. Auch im Praxiseinsatz können wir diese Eigenschaften bestätigen. Dazu kommt eine exzellente Verarbeitung, inklusive spritzwassergeschütztem Gehäuse, das einen Einsatz im Gelände möglich macht – denn neben Architekturfotografen werden mit diesem Objektiv >> Für besondere Motive braucht es besondere Objektive. Das 14-24mm F2.8 DG HSM | Art eignet sich z. B. für Architekturaufnahmen. Hier konnte die Tennishalle plus Tennisplatz in nur einem Bild festgehalten werden. sicher besonders Landschaftsfotografen angesprochen. Uns hat die Arbeit mit dem 14-24mm F2.8 DG HSM | Art viel Spaß gemacht.

Das Objektiv

14-24mm F2,8 DG HSM | Art

Mit einer durchgehenden Lichtstärke von f/2,8 eignet sich das 14-24mm F2.8 DG HSM | Art für praktisch jede Motivsituation: Landschaftsfotografen werden damit also ebenso angesprochen wie all diejenigen, die z. B. lieber Architektur aufnehmen. 17 Linsen in elf Gruppen sorgen für eine starke Abbildungsleistung. Eine spezielle wasser- und ölabweisende Beschichtung schützt die markant gewölbte Frontlinse vor Spritzwasser. Schalter und Ringe am wertigen Gehäuse sind abgedichtet. Darüber hinaus zeigt es nahezu keine Verzeichnung – ein starkes, nicht ganz leichtes Zoomobjektiv.

www.sigma-foto.de

Preis (UVP): 1.449 €

Allrounder für alle Fälle

Um das Trio komplett zu machen, fehlt nur noch das 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Ein Lückenfüller ist es aber ganz bestimmt nicht – im Gegenteil. Wir hatten das Objektiv sogar die meiste Zeit beim Test auf der Kamera, ganz einfach, weil sich damit die meisten Situationen erfassen lassen. Und genau dafür wurde es konzipiert. Mit dem Allrounder lassen sich Bildreportagen wie Hochzeiten fotografi eren, auch Porträts und Nahaufnahmen sind möglich, Architektur und Landschaften ebenso. Beim Test in der Tennishalle konnten wir es sehr fl exibel einsetzen: Weiter entfernte Motive rücken in greifbare Nähe, und wenn uns ein Tennisball vor die Füße gerollt ist, nutzten wir den Weitwinkelbereich des Zooms. Kurzum: Mit dem Sigma 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art finden Fotografen eine Allzweckwaffe, die im Objektiv- Portfolio einfach nicht fehlen darf. Bei diesem klassischen „Immer-drauf-Objektiv“ überzeugten uns neben der Flexibilität die starke Abbildungsleistung und der schnell greifende Autofokus.

Das Objektiv

Sigma 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art

Sigma liefert mit dem 24-70mm f/2,8 DG OS HSM | Art ein Standard-Zoomobjektiv in vierter Generation, das Flexibilität und Lichtstärke kombiniert. Die rund ein Kilogramm schwere Optik kommt mit 19 Linsen in 14 Gruppen daher. Sigma setzt auf eine Kombination aus drei SLD-Glaselementen (Super Low Dispersion) und vier asphärischen Linsen. Der vollformattaugliche Alleskönner ist mit einem Bildstabilisator und einem Ultraschallmotor ausgestattet. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend und auch das Handling ist sehr gelungen.

www.sigma-foto.de

Preis (Handel): 1.449 €

Fazit

Drei Sigma-Objektive für den Einsatz an Vollformatsensoren – die jeweils ihren, gerechtfertigten, Preis haben. Wer das Geld investieren kann, schließt von 14-200mm nahtlos jede Brennweitenlücke und bekommt eine exzellente Abbildungsleistung obendrauf. Alle drei Zooms sind sehr gut verarbeitet, liegen gut in der Hand und lassen sich über Custom-Funktionen für jedermann individuell einstellen.

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