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Test: Petzval Objektiv

Lomography Petzval | Über 170 Jahre nachdem das Petzval-Objektiv das Licht der Welt erblickte und die Porträt Fotografie revolutionierte, kommt die fast vergessene Linse erneut auf den Markt. Das neue Petzval-Objektiv eignet sich mit einer Brennweite von 85mm und einer Blendenöffnung von f/2,2 perfekt für Porträts.

Die Geschichte der Petzval-Linse reicht weit Zeit zurück: Josef Petzval brachte 1840 mit dem Petzval-Objektiv eine Revolution der Porträtfotografie in Gang. Schon damals galt das Objektiv als die Porträtlinse schlechthin. Nach über 170 Jahren kommt es durch ein Crowfunding-Projekt nun zu einer Neuauflage des Objektivs. Dem neuen Set um die Petzval-Linse aus massivem Messing liegen sieben Standard-Steckblenden in den Größen f/2,2 bis f/16 und vier experimentelle Steckblenden bei.

Ja, Sie lesen richtig. Die Blenden müssen bei diesem Objektiv einzeln und manuell durch einen Schlitz an der Oberseite eingeschoben werden. Außerdem verzichten müssen Sie bei der Petzval-Linse auf einen Autofokus oder Bildstabilisator. Fokussiert wird manuell über ein kleines Drehrädchen an der linken Objektivseite. Doch Retro-Enthusiasten, die sich hierauf einlassen wollen, wird all dies nicht stören. Wir hatten beim Praxistest viel Spaß mit der Linse, auch wenn es etwas Zeit brauchte, sich an das Drehrädchen zu gewöhnen.

Obwohl bei der Herstellung Messing verwendet wurde, ist das Objektiv nicht zu schwer. Die Haptik ist sehr gut. Das Petzval fühlt sich hochwertig an und genauso sieht es auch aus. Das Einschieben der einzelnen Blenden ist einfach. Beim Wechseln sollte man mit Hilfe der Blindblende darauf achten, dass möglichst kein Staub in das Objektiv gelangt. Die Bildergebnisse sind durchweg zufriedenstellend. Während das Motiv scharf abgebildet wird, verschwimmt der Hintergrund in einem kreisförmig-verzerrten Bokeh.

Unser Fazit: Lomography hat es geschafft, ein Prestige-Objektiv neu aufzulegen. Die Petzval-Linse ist ab Juni 2014 für Canon EF und Nikon F erhältlich. In Messing soll das Objektiv rund 550 Euro kosten, in Schwarz werden 650 Euro fällig. Für Hightech-Fans ist das Petzval nichts, aber Freunde des analogen Fotografiezeitalters werden mit der Linse großen Spaß haben, denn das Fotografieren mit ihr ist einfach etwas ganz Außergewöhnliches.

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