Aus für die Pentax-Kameras - dieses Gerücht wurde gestern von der Nachrichtenseite Nikkei Asian Review gestreut. Angeblich überlegt der japanische Hersteller, sich komplett aus dem Kamerasegment zurückzuziehen. Ricoh reagierte auf die Gerüchte jetzt mit einem offiziellen Statement.
2011 wanderte die japanische Kameramarke Pentax von der Hoya-Gruppe zum Kamerahersteller Ricoh. Dieser investierte 125 Millionen Dollar, um sein Portfolio mit hochwertigeren Kameras aufzustocken. Erst Ende letzten Jahres stieß Ricoh mit der Pentax K-1 (lesen Sie hier unseren Test) auf den hart umkämpften Markt der Kleinbild-DSLRs vor. Außerdem hat Ricoh in der noch sehr jungen Sparte der Virtual-Reality-Kameras die 360°-Marke Theta im Rennen (lesen Sie hier unseren Test der Ricoh Theta S).
Doch auch Ricoh treffen die immer weiter sinkenden Umsatzzahlen der Kamerabranche, insbesondere im Markt der Kompaktkameras. So musste Nikon erst kürzlich seine neue Edelkompakt-Serie nach Ankündigung wieder zurückziehen, Konkurrent Canon konnte sich nur durch Investitionen in anderen Segmenten aus den roten Zahlen retten und auch Sony hatte herbe Verluste zu verzeichnen. Von Panasonic hieß es erst kürzlich, dass die Fotosparte von "Umstrukturierungen" betroffen ist. Laut der Nikkei Asian Review soll jetzt ebenfalls bei Ricoh hart eingespart werden
Der japanische Hersteller plant radikale Kursänderungen der Produktions- und Fertigungsstrategien bezüglich seiner Kameras für den Einzelhandel. Dies betrifft Marken wie Pentax und die GR-Kompaktkameras. Eine Option ist der komplette Rückzug aus dem Kamerasegment für Endverbraucher.
Quelle: Nikkei Asian Review
Im Artikel heißt es weiter, dass Ricoh in den USA bereits 1000 Angestellte entließ und plant, langjährigen Mitarbeitern in den japanischen Standorten einen frühzeitigen Ruhestand anzubieten. Noch am selben Tag reagierte Ricoh mit einer Pressemeldung und dementiert einen Rückzug aus dem Kameramarkt. Die Informationen würden auf keinerlei offiziellem Statement basieren. Ricoh gab an, seinen Imaging-Bereich weiter "entwickeln und auszubauen" und seine Ressourcen auf die "von Kunden und Hobbyfotografen geschätzten Produkte" Pentax und GR zu konzentrieren. Als lukrativer Markt wurde das derzeit boomende Virtual und Augmented-Reality-Segment hervorgehoben.
Ob für Pentax-Fans Grund zur Erleichterung besteht, ist fraglich. Wir erinnern uns: auch Samsungs Rückzug aus der Sparte der Consumer-Kameras wurde lange nicht offiziell bestätigt.
