Mit der X-Pro2 zeigte Fujifilm eindrucksvoll, welches Potenzial im spiegellosen X-System steckt. Nun dürfen sich Fotografen auf die Nachfolgerin X-Pro3 freuen. Wir haben alle Informationen zur neuen Systemkamera zusammengefasst.
Fujifilm X-Pro3 - Systemkamera mit Titangehäuse
Die wesentlichen Merkmale im Überblick:
- 26,1 Megapixel APS-C X-Trans™ CMOS 4 Sensor
- X Prozessor 4
- Neuer Hybrid-Sucher
- Titangehäuse
- Low-Light-Autofokus bis -6 EV
- Klappbares LCD mit 1,62 Millionen Pixeln
- Spritzwasser- und staubgeschützt
- Kälteresistent bis minus 10 Grad
- Neue Filmsimulation „Classic Neg“
- Neue HDR-Funktion
Wie bereits die Fujifilm X-T3 und X-T30 ist die X-Pro3 mit einem rückwärtig belichteten 26,1 Megapixel X-Trans™2 CMOS 4-Sensor und einem X-Prozessor 4 ausgestattet. Diese Kombination verspricht laut Hersteller in Verbindung mit einer neuen Firmware eine automatische Scharfstellung per Phasendetektion bis zu einem Helligkeitswert von -6 EV, was annähernd vollständiger Dunkelheit entspricht.
Der neue „Hybrid-Sucher“ verfügt über ein helles, hochauflösendes OLED-Display mit 3,69 Millionen Bildpunkten sowie eine verbesserte Farbwiedergabe und soll das Arbeiten mit dem elektronischen Sucher noch angenehmer machen.
Ebenfalls neu ist die Filmsimulation „CLASSIC Neg“, deren Farben an analoge Color-Negativfilme erinnern sollen. Die Fujifilm X-Pro3 steht in der Tradition der ersten spiegellosen Systemkamera der X Serie, der im Februar 2012 vorgestellten FUJIFILM X-Pro1, und deren weiterentwickeltem Nachfolgemodell, der im März 2016 präsentierten Fujifilm X-Pro2 (hier von uns getestet).
Systemkamera mit Titangehäuse
Das äußere Kameragehäuse besteht aus Titan, das zusätzliche Stabilität und Langlebigkeit garantieren soll. Bei der Modellvariante „Schwarz“ ist die Titan-Oberfläche mit einer Lackierung versehen, die der Kamera ein zeitloses, elegantes Aussehen verleiht.
Die Varianten „DURA Schwarz“ und „DURA Silber“ verfügen laut Hersteller über eine extra harte Duratect™-Beschichtung (Härtegrad 1.500 HV), die das Gehäuse nicht nur unempfindlicher gegen Kratzer machen soll, sondern der Kamera auch eine einzigartige Oberflächenbeschaffenheit verleiht.
Der innere Gehäuserahmen besteht aus einer Magnesiumlegierung. Das Gehäuse ist laut Fujifilm an 70 Stellen gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Die Kamera soll damit auch bei kalten Temperaturen bis minus 10° C in vollem Umfang einsatzbereit sein.
"Hybrid Sucher"
Alternativ zum optischen Sucher (OVF), der eine unveränderte Betrachtung des Motivs erlaubt, kann der elektronische Sucher (EVF) genutzt werden, der eine Vorschau des späteren Bildergebnisses schon während der Aufnahme ermöglicht.
Der „Hybrid-Sucher“ der X-Pro3 verfügt über ein hochauflösendes OLED-Display mit 3,69 Millionen Bildpunkten, mit einem Kontrastverhältnis von 1:5.000 und einer Helligkeit bis 1.500 cd/m². Der elektronische Sucher deckt zudem 97 Prozent des sRGB-Farbraums ab. Im Hochleistungsmodus („Boost“-Modus) steht nun die Option „Glättung/Bildrate“ zur Verfügung. Ist sie aktiviert, wird nach jedem Einzelbild ein Schwarzbild eingefügt, wodurch sich laut Hersteller ein besonders flüssiger Bildeindruck ergibt, der einer Frequenz von ca. 200 Hz entspricht.
Dies ist insbesondere bei der Aufnahme von sich schnell bewegenden Objekten und bei der Verfolgung von unregelmäßigen Bewegungsabläufen vorteilhaft. Die X-Pro3 bietet darüber hinaus die Funktion eines elektronischen Messsuchers (Electronic Rangefinder oder ERF). Dadurch soll die Leistungsfähigkeit des optischen Suchers erweitert werden. So wird im Sucher ein kleines EVF-Fenster angezeigt, das sich beispielsweise zur Vergrößerung des fokussierten Bildbereichs oder zur Bildkontrolle nutzen lässt.
Sensor-Prozessor-Kombination der vierten Generation
Die X-Pro3 verfügt dank eines weiterentwickelten AF-Algorithmus über einen Low-Light-Autofokus bis zu einem Helligkeitswert von -6 EV; die Kamera soll also selbst in nahezu völliger Dunkelheit noch zuverlässig auf das Motiv scharfstellen können.
Die neue HDR-Funktion soll Fotografen zu kontrastreichen Landschaftsmotiven verhelfen. Sie kombiniert mehrere schnell hintereinander aufgenommene Belichtungen zu einem Bild mit erweitertem Dynamikumfang.
Neu ist zudem die „AF Range Limiter“-Funktion (AF-Bereichsbegrenzung), die sich bislang nur mit ausgewählten XF Objektiven nutzen ließ. Mit der X-Pro3 ist es jetzt mit jedem XF Objektiv möglich, zwei zuvor abgespeicherte Fokuseinstellungen abzurufen oder mithilfe des Fokusrings den gewünschten Fokusbereich festzulegen.
Mit den neuen Mehrfachbelichtungs-Modi „Additiv“, „Durchschnitt“, „Hell“ und Dunkel“ lassen sich bis zu 9 Einzelbilder miteinander kombinieren. Dabei können die Einzelbilder mit jeweils anderen Filmsimulationen zusätzlich verschönert werden.
Fujifilm Farben
Mit der neuen Filmsimulation „CLASSIC Neg“ lassen sich Fotos in den Farben beliebter klassischer Farbnegativfilme aufnehmen. Die „Schwarzweiß-Einstellung“, die mit der Fujifilm X-T3 und X-T30 eingeführt wurde und es erlaubt, den Filmsimulationen Acros oder Schwarweiß einen warmen oder kühlen Farbstich zu verleihen, wurde in der X-Pro3 erweitert zur Funktion „Monochrome Farbe“.
Der Anwender kann nun anhand einer Farbmatrix aus warmen/kühlen Farbtönen sowie magenta/grünen Schattierungen wählen, um seinen Schwarzweiß-Aufnahmen eine persönliche Note zu verleihen.
Die Bildqualitäts-Optionen „Farbe“, „Schärfe“ und „Rauschreduktion“ wurden um die Einstellung „Klarheit“ ergänzt. Mit ihr lassen sich die Texturen und Konturen des Motivs hervorheben oder abschwächen, ohne dabei die generelle Farbwiedergabe des Bildes zu beeinträchtigen.
Wie bei anderen Kameras der X Serie kann den Bildern mit der Funktion „Körnungseffekt“ ein Filmkorn-Look verliehen werden, um analoges Filmmaterial zu simulieren. Mit den neuen Reglern für „Stärke“ und „Größe“ soll sich der Körnungseffekt nun noch genauer einstellen lassen.
Der „Color Chrome“-Effekt, der solche Motive mit satten Farben und fein ausdifferenzierten Tonwerten wiedergibt, wird in der X-Pro3 durch den „Color Chrome Blau“-Effekt erweitert, der den Blautönen im Bild mehr Tiefe und eine natürliche Lebendigkeit verleiht.
Klassisches Bedienkonzept
Das LCD Display der X-Pro3 verfügt über 1,62 Millionen Bildpunkte und lässt sich um etwa 180 Grad nach unten ausklappen. Ist der Monitor eingeklappt, zeigt ein 3,25 cm (1,28 Zoll) großes Info-Display hinter kratzfestem Glas die jeweils zuletzt gewählten Aufnahmeeinstellungen – dank Color-Memory-Funktion selbst bei ausgeschalteter Kamera.
Im Modus „Klassisch“ werden Informationen zu Filmsimulations-Effekt, Weißabgleich und andere noch aus der analogen Fotografie bekannte Belichtungsparameter eingeblendet; im Modus „Standard“ sind die Verschlusszeit, die ISO-Empfindlichkeit, die Anzahl der verbleibenden Aufnahmen sowie weitere Informationen als Zahlen oder Icons abzulesen.
Erweiterte Funktionalität
Die Optionen „Ton Lichter“ und „Schattierungs-Ton“ wurden in die „Tonkurve“-Einstellungen integriert, sodass sich die Parameter intuitiv während der Kontrolle des Histogramms anpassen lassen.
Die Funktionsweise des Schnellmenüs (Q-Taste) wurde dahingehend verbessert, dass der Anwender die Anzahl der angezeigten Icons (16,12, 8 oder 4) selbst wählen kann. Zudem gibt es mit „Transparent“ eine neue Hintergrund-Option, die es erlaubt, das Motiv auch beim Navigieren im Kameramenü im Blick zu behalten.
Verbessert wurde die Kompatibilität mit gängigen Bildbearbeitungsprogrammen von Fremdherstellern. So bleiben die in der Kamera vergebenen Sterne-Bewertungen bei der Übertragung auf den Rechner erhalten und werden in der Software angezeigt.
Die X-Pro3 hat einen USB Typ-C Anschluss (USB3.1 Gen1), der zum Laden des Kamera-Akkus und zur Übertragung von Daten verwendet werden kann.
Verfügbarkeit und Preise
FUJIFILM X-Pro3 - Schwarz
- UVP: 1.899,- Euro
- Verfügbar: voraussichtlich ab Ende November 2019
FUJIFILM X-Pro3 - DURA Schwarz
- UVP: 2.099,- Euro
- Verfügbar: voraussichtlich ab Mitte Dezember 2019
FUJIFILM X-Pro3 - DURA Silber
- UVP: 2.099,- Euro
- Verfügbar: voraussichtlich ab Mitte Dezember 2019
Die X-Pro Serie richtet sich an professionelle Anwender und ambitionierte Fotoenthusiasten, die das geringe Gewicht der Kameras, das klassische Messsucherkonzept sowie die intuitive Bedienung über Einstellräder zu schätzen wissen – insbesondere bei der Reportage- und Dokumentarfotografie.
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