Fujifilm hat heute auf dem X-Summit-Event zwei neue Kameras und drei Objektive vorgestellt. Wir zeigen Ihnen hier, um welche Neuheiten es sich im Detail handelt.
Fujifilm X-E4: Kompakte Wechselobjektivkamera
Die für Hobbyfotografen spannendste Neuheit ist die Fujifilm X-E4. Es ist die leichteste und kleinste X-Wechselobjektivkamera mit elektronischem Sucher. Fujifilm gibt an, dass die Bildqualität gleich hoch ist, wie bei den Topmodellen. Der Leistungsumfang ist vergleichbar mit dem der X-S10, sprich in der X-E4 arbeitet mit dem 26 Megapixel X-Trans-CMOS-4-Sensor der gleichen Chip, wie die Schwestermodelle. Ein gravierender Unterschied zu den Modellen X-T4 und X-S10 ist, dass die X-E4 auf einen integrierten Bildstabilisator verzichtet.
Fotograf*innen stehen alle 18 aktuellen Filmsimulationen bereit. Mit bis zu acht Bildern pro Sekunde ist die Kamera genauso schnell wie die X-S10. Allerdings hat Fujifilm in der Präsentation deutlich gemacht, dass es sich nicht um ein Hybridmodell handelt. Das Gehäuse ist mehr auf Foto, weniger auf Video ausgerichtet. Dennoch ist die 4K-Videofunktionalität äquivalent zum Ausstattungsumfang der X-S10 (4:2:2, 10 Bit HDMI).
Eine Kamera für jeden Tag
Die Fujifilm X-E4 besitzt das klassische Design der X-Kameras. Das Touchdisplay lässt sich um 180 Grad nach oben zu kippen. Das hilft bei Selfies. Der Sucher besitzt eine Auflösung von 2,36 Mio. Bildpunkten. Die X-E4 ist für ambitionierte Einsteiger und fortgeschrittene Anwender*innen konzipiert. Sie soll eine Kamera sein, die immer dabei sein kann.
Die Kamera besitzt keinen Sucherbuckel und ist damit eine alternative Kamera mit Wechselobjektiv zur Edelkompakten X100V. Mit dem neuen Fujinon XF 27mm F2.8 R WR (siehe unten) ist die Kamera (Body: 364 Gramm) 30 Gramm leichter, als die X100V mit ihrem fest verbauten Objektiv. Im Vergleich zum Vorgängermodell befindet sich auf der Oberseite kein Schalter für eine Vollautomatik mehr, sondern an dieser Stelle eine Taste fürs Quickmenü. Im Verschlusszeitenwahlrad gibt es außerdem nun eine Einstellung für eine Programmautomatik.
Mit einer Akkuladung (NP-W126S) soll die Kamera 380 Fotos aufnehmen können. Anschlüsse; Micro-HDMI, USB-C, Klinkeneingang für Fernauslöser oder Mikrofon. Im Lieferumfang befindet sich ein Adapter für einen Kopfhöreranschluss. Neben dem Akkufach befindet sich ein UHS-I-Kartenslot. Schade, dass der Hersteller auf UHS-II-Unterstützung verzichtet. Ebenso bedauerlich: Im Lieferumfang befindet sich kein Ladegerät. Lediglich ein USB-Kabel ist inklusive.
Im Rahmen der Neuvorstellung hat Fujifilm außerdem auf die Kooperation mit Capture One aufmerksam gemacht: Capture One Express Fujifilm gibt es als kostenfreien Download beim Kauf der X-E4. Die Kameradaten sollen laut Fujifilm aber auch mit jeder anderen Software kompatibel sein.
Preis: Das Gehäuse der Fujifilm X-E4 kostet 899 Euro. Im Kit mit dem neuen 27mm-Objektiv sind 1.049 Euro fällig. Verkaufsstart ist für Ende Februar angekündigt. Darüber hinaus wird es die Kamera auch inklusive Daumenauflage und Handgriff für 999 Euro geben. Ein Kit mit Standardzoom ist indes nicht vorgesehen. Je nach Nachfrage lässt Fujifilm aber die Möglichkeit offen, dass noch ein Kit mit Standardzoom folgen könnte – abhängig von der Nachfrage.
Großes Format klein verpackt: Fujifilm GFX100S
Wir wechseln für die zweite Neuheit ins G-Portfolio von Fujifilm. Ähnlich wie bei den Modellen GFX50 und GFX50S hat Fujifilm nun mit der GFX100S eine deutlich kompaktere Alternative zur GFX100 geschaffen. Der 102 Megapixel-Sensor im G-Format ist bereits aus der GFX100 bekannt und befindet sich auch in der GFX100S. Er wird rückwärtig belichtet und unterstützt dank Sensorshift die Pixel-Shift-Multi-Shot-Funktion. Die Profikamera bringt außerdem Fujifilms 19. Filmsimulation mit: Nostalgisches Negativ.
Im Vergleich zur GFX100 ist die GFX100S deutlich kompakter: 500 Gramm leichter und 30 Prozent kleiner. Damit ähnelt die GFX100S High-End-Modellen aus dem DSLR-Bereich. Zudem hat Fujifilm das Modul für die interne Bildstabilisierung überarbeitet. Dieses ist nun 20 Prozent kleiner und zehn Prozent leichter. Die integrierte Bildstabilisierung ist für eine Kompensation von bis zu sechs Blendenstufen konzipiert und damit teilweise besser, mindestens aber genau so gut, wie die der GFX100.
5.000 Euro günstiger als GFX100
Die Kamera besitzt einen neuen Verschluss, der ebenso kleiner und leichter als beim Schwestermodell ist. Die GFX100S besitzt ein neues Moduswahlrad. Die Frontseite ist verstärkt, hier hat sich Fujfiilm an der Bauweise der X-S10 orientiert.
Die GFX100S ist nicht mit einem Batteriegriff kompatibel und mit einer Akkuladung für bis zu 460 Bilder ausgelegt.
Mit einem Preis von 5.999 Euro ist die GFX100S satte 5.000 Euro günstiger als die im Juni 2019 vorgestellte GFX100. Fujifilm gibt eine Verfügbarkeit ab Ende Februar an und betont, dass die Neuheit die GFX100 nicht ersetzt sondern das Portfolio erweitert. Außerdem hat der Hersteller in der Produktpräsentation selbst betont, dass die GXF100S viel günstiger ist als die GFX100. Sogar eine nachträgliche Anpassung des GFX100-Neupreises stellt der Hersteller in diesem Zuge außerdem in den Raum.
Drei neue Fujinon-Objektive
Neben den beiden Kameras hat Fujifilm heute auch drei neue Objektive vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein GF- und zwei XF-Objektive.
Fujinon GF 80mm F1.7
Die Festbrennweite hatte Fujifilm bereits auf der Objektivroadmap angekündigt. Die Neuheit soll sich dank hoher Lichtstärke perfekt für Porträts eignen. Das Fujinon ist 795 Gramm schwer, wettergeschützt und ab Ende Februar für 2.299 Euro erhältlich.
Fujinon XF 27mm F2.8 R WR
Das neue Objektiv hat Fujifilm bereits im Zuge der X-E4-Präsentation angesprochen. Es ist das zweite 27mm-Objektiv für X-Kameras. Die Neuerungen im Vergleich zur ersten Generation betreffen das Gehäuse: Am Objektiv befindet sich nun ein Blendenring mit Sperre für eine Automatikposition. Zudem ist das Fujinon im Gegensatz zum Vorgänger wettergeschützt. Der optische Aufbau des 84 Gramm leichte Objektivs ist gleich zu dem des Vorgängermodells. Ab März soll es für 449 Euro erhältlich sein.
Fujinon XF 70-300mm F4-5,6 R LM OIS WR
Das Telezoom ist ab März für 799 Euro erhältlich. Äquivalent zu Kleinbild besitzt das Objektiv einen Zoombereich von 107 bis 457 Millimeter Brennweite. Der optische Bildstabilisator ist für eine Bildstabilisierung für bis zu 5,5 Blendenstufen ausgelegt. Es ist zudem wettergeschützt und wiegt 570 Gramm. Wem die Brennweite nicht ausreicht, der kann das Objektiv mit einem XF-Telekonverter kombinieren.
Zudem hat Fujifilm im Laufe der nächsten Wochen eine neue Objektiv-Roadmap angekündigt.