Kurzinterview: Mit ihrer eindrucksvollen Aufnahme im süditalienischen Padula, konnte Francesca Posella das typische italienische Feeling einfangen. In unserem Kurzinterview erzählt sie uns, wie es zur diesem Streetfoto kam.
Kurzinterview
Wo wurde das Foto aufgenommen?
Ich war im Urlaub im süditalienischen Padula, dem Heimatdorf meiner Mutter. Das Dorf wurde ursprünglich auf einem Hügel erbaut und hat etwa 5.000 Einwohner. Padula hat ein Weltkulturerbe-Kloster, trotzdem findet man hier wenig Tourismus.
Das ist aber nicht Ihr Auto, oder?
Das nicht, aber ich fahre tatsächlich ein italienisches Auto. Meine Wahl fiel allerdings auf eine Giulietta von Alfa Romeo.
Der Fiat vermittelt direkt gute Laune. Ging es Ihnen beim Fotografieren genauso?
Absolut. Vor allem passen solche kleinen Autos wie dieser alte Fiat am besten durch die engen Gassen des Ortes.
Sie haben eine interessante Perspektive gewählt. Warum haben Sie Ihre Kamera auf den Boden gestellt?
Wie erwähnt ist das Dorf auf einem Hügel gebaut. Das heißt, ich stand erhöht und wollte die Gasse herunter fotografieren. Aus einer anderen Perspektive wäre das Bild meiner Meinung nach nicht so interessant geworden, da die Rinne von rechts unten das Auge am Auto vorbei zum Haus nach unten führt. Außerdem konnte ich so einen unscharfen Vordergrund durch die Nähe zum Boden erzielen.
Grün, Weiß, Rot – im Bild kommen die italienischen Farben vor. Zufall oder Absicht?
Ich bin mir nicht sicher, ob die Aufnahme so ein Hingucker geworden wäre, hätte der Fiat eine andere Farbe gehabt. So spiegeln sich die klassischen Italien-Farben wider – und davon lebt das Bild. Man bekommt sofort dieses typische italienische Feeling.
Wie oft sind Sie in Italien?
Ich versuche, mindestens einmal im Jahr in Italien zu sein. Leider war ich seit dem Corona-Ausbruch nicht mehr dort und konnte demnach auch meine Verwandtschaft nicht besuchen.
Was reizt Sie fotografisch an Italien?
Sehr viel. Ich denke da zum Beispiel an die Streetphotography. Man kann die Gassen oder alte Gebäude, aber auch das pure Leben und die Menschen auf der Piazza einfangen. Das Meer, die Natur und die Sonnenuntergänge sind aber auch Motive, die ich immer wieder fotografisch festhalte.
Mögen Sie Streetphotography?
Ich bin keine klassische Straßenfotografin, allerdings fotografiere ich Straßenszenen im Ausland bzw. in Italien gerne. Einmal habe ich sogar ein paar Tage allein in Florenz verbracht, nur um den ganzen Tag Leute zu beobachten und zu fotografieren.
Drucken Sie Ihre Fotos aus oder gestalten Sie zum Beispiel Fotobücher?
Die meisten Fotos stelle ich auf Instagram. Allerdings wirken Bilder ausgedruckt immer schöner. Daher mache ich am Ende des Jahres immer ein Fotobuch oder Kalender von den schönsten Bildern des Jahres.
Welche Motive möchten Sie bei Ihrer nächsten Italienreise aufnehmen?
Gerne würde ich Padula von oben mit einer Drohne einfangen. Ich möchte das Dorf festhalten und Erinnerungen schaffen.
Francesca Posella hat sich vor acht Jahren die Fotografie selbst beigebracht. Anfangs fotografierte sie im eigenen Heimstudio, heute hat sie meist Landschaften und Straßenszenen vor der Linse. Die gebürtige Oberfränkin lebt in Augsburg und arbeitet in München.
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