Die Ergebnisse des Leser-Wettbewerbs stehen fest. Für unseren monatlich wechselnden Fotowettbewerb suchten wir diesmal Sportfotos. In der Sportfotografie wird die sorgfältige Gestaltung des Bildes immer wichtiger. Mit ungewöhnlichen technischen Ansätzen und neuen Perspektiven überzeugen auch die Bilder der DigitalPHOTO-Leser.
IDEE: Dunking verkehrt herum: Als hätte der Fotograf ein Composing falsch herum zusammengesetzt. Tatsächlich sprang der Spieler im Rückwärtssalto – und übrigens landete der Ball später im Korb. GESTALTUNG: Die Aufteilung in zwei Bereiche und das Freistellen auf Schwarz lassen das Foto unwirklich und inszeniert wirken – was es aber nicht ist. TECHNIK: Während des Beko BBL Allstar Days in Nürnberg gab es eine Vorführung vor dem Spiel. Fotografiert ohne Blitz, das Licht liefern die Spots der Hallenbeleuchtung. Nur leichte digitale Bearbeitung (Wegstempeln eines Notausgangslichts).
Canon EOS 1Dx | Canon 2,8/70-200 mm L USM | 1/800 s | F/2,8 | ISO 2000
IDEE: Dunking verkehrt herum: Als hätte der Fotograf ein Composing falsch herum zusammengesetzt. Tatsächlich sprang der Spieler im Rückwärtssalto – und übrigens landete der Ball später im Korb. GESTALTUNG: Die Aufteilung in zwei Bereiche und das Freistellen auf Schwarz lassen das Foto unwirklich und inszeniert wirken – was es aber nicht ist. TECHNIK: Während des Beko BBL Allstar Days in Nürnberg gab es eine Vorführung vor dem Spiel. Fotografiert ohne Blitz, das Licht liefern die Spots der Hallenbeleuchtung. Nur leichte digitale Bearbeitung (Wegstempeln eines Notausgangslichts).
Canon EOS 1Dx | Canon 2,8/70-200 mm L USM | 1/800 s | F/2,8 | ISO 2000
IDEE: Aus ungewöhnlicher Perspektive aufgenommen wird der Absprung der US-Amerikanerin Kyla Ross vom Schwebebalken zu einem grafischen Rätselbild, das sich erst nach längerem Hinschauen erschließt. GESTALTUNG: Tolle Einbindung der Linien im Hallenboden. Man achte auf die Hände der Sportlerin, die sich in den hellen Rechtecken befinden. Sehr gut auch deren farbliche Übereinstimmung mit dem Balken. TECHNIK: Ohne Blitz von der Empore im Sportpalast
Antwerpen aus mit Tele fotografiert. Nikon 3Ds | Nikkor 2,8/300 mm | 1/1250 s | F/3,5 | ISO 2500
IDEE: Klassischer Freisteller im Wintersport. Hier der Eis-Speedway-Fahrer Franky Zorn, der für extreme Schräglagen bekannt ist – und so perfekt porträtiert wurde. GESTALTUNG: Das Foto ist scharf und die hohen Kontraste der Szenerie wurden perfekt bewältigt. Man achte unbedingt auf die fast exakt hälftige Spiegelung im Visier – eines der beiden Augen des Fahrers scheint direkt in die Kamera zu schauen. TECHNIK: Fotografiert auf Einladung des Veranstalters vom Seitenrand aus.
Canon ESO 1D Mark II | Canon 4,5-5,6/100-400 mm | 1/2000 s | F/6,3 | ISO 250
IDEE: Porträt der amtierenden DAMCV-Vizemeisterin Nina Heimbüchel. Das sonst überwiegend mit Männern in Verbindung gebrachte MotoCross-Krad und seine junge Besitzerin ergeben ein schönes Ensemble. GESTALTUNG: Das harte und das Sonnenlicht simulierende Blitzlicht isoliert das Model von der sonst belanglosen Landschaft. TECHNIK: Zwei per Funk angesteuerte Systemblitze auf Stativ. Einer von hinten, ein anderer hochfrontal mit aufgesetzter Softbox.
Nikon D7000 | Sigma 2,8/17-50 mm |
1/200 s | F/8 | ISO 200
IDEE: Hundeschlitten sind in der Sportfotografie ein beliebtes und fast zu häufiges Motiv. Hier überzeugte der Fotograf jedoch mit den Blicken der Hunde in die Kamera. GESTALTUNG: Die Perspektive der Augenhöhe der Huskys anzupassen ist eine gute Idee. TECHNIK: Auf dem Boden liegend und mit Nachführ-Autofokus. Blende weit geschlossen, um die Schärfe vom ersten Hund bis zur Schlittenführerin reichen zu lassen. Nur weil
der Fotograf auf dem Boden lag, schauten die Hunde (etwas überrascht) zur Kamera.
Canon EOS 40D | EF- 2,8/70-200 mm | 1/1000 s| F/10 | ISO 200
IDEE: Der Fußball-Akrobat Iya Traoré über den Dächern von Paris, den Fußball in etwa
fünf Metern Höhe in der Luft haltend. GESTALTUNG: Der Beschnitt zum Quadrat und
die Sepia-Tonung verleihen dem Foto einen historischen Touch. Das „Aus-der-Zeit-fallen“
unterstützt die etwas absurd anmutende Position des Athleten und seines Balls.
TECHNIK: Am Montmartre freihand fotografiert. SW-Umwandlung und anschließend
Tonung über eine eingefärbte Ebene.
Nikon D7000 | Sigma 2,8/70-200 mm | 1/250 s | F/2,8 | ISO 100
IDEE: Durch eine ungewöhnliche Perspektive und die clevere Gestaltung entstehen Windsurferfotos
wie aus einem Miniaturland. GESTALTUNG: Durch die extreme Froschperspektive kann der Fotograf den Vordergrund einschließen und zudem reduziert er die Schärfentiefe. Es entsteht ein Miniaturisierungseffekt,
der im Sport selten zu sehen ist. TECHNIK: Auf dem Boden liegend, die Schärfentiefe mit langer Brennweite und möglichst offener Blende reduzierend. Wichtig für die Schärfe ist die kurze Belichtungszeit!
Nikon D610 | Nikkor 4,5-5,6 80-400 mm | 1/1000 s | F/5,6 | ISO 800
IDEE: Beim Speedway besteht die Kunst darin, mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch die Kurven zu driften. Dies hat der Fotograf in seinem Bild perfekt festgehalten. GESTALTUNG: Der Mitzieher verwischt die Zuschauertribüne so, dass der Betrachter die Menschen noch erahnen kann – und bringt dennoch ausreichend Dynamik in das Bild. TECHNIK: Freihand vom Inneren des Ovals aus mit einer Brennweite von 180mm und einer passenden Belichtungszeit von 1/100 s.
Canon EOS 5D Mark III | EF 2,8/70-200 mm | 1/100 s | F/9 | ISO 100
IDEE: Zufällig stieß der Fotograf auf das Radrennen in Bad Ischl – und suchte sich einen Standort, an dem die Fahrer von der warmen Abendsonne beleuchtet wurden. GESTALTUNG: Die in Reihe fahrenden Sportler bilden einen schönen Bogen, der durch die Schräglage dynamisch wirkt und zudem von der Fahrbahnlinie unterstützt wird. Sehr gut gefällt der Schatten der beiden ersten Räder auf der Fahrbahn. TECHNIK: Freihand vom Rand aus fotografiert. Die Unschärfe der hinteren Radler wurde in der Bildbearbeitung mit digitalen Wischeffekten verstärkt.
Canon 1D Mark III | Canon 2,8/70-200 mm | 1/1250 s | F/5,6 | ISO 400
IDEE: Klassischer Mitzieher, aufgenommen beim Würgauer Bergrennen. Der silberne Mercedes 300 SLS wirkt in Schwarzweiß seiner Zeit (um 1960) angemessener. GESTALTUNG: Der leicht frontal aufgenommene Mitzieher setzt den Wagen gut in Szene. Der Wischeffekt und die Schwarzweißumwandlung beruhigen den Hintergrund. TECHNIK: Freihand vom Streckenrand aus fotografiert. Umwandlung in SW in der Bildbearbeitung. Die Bearbeitung des Kennzeichens ist eher unnötig und stört das ansonsten technisch gut umgesetzte Bild.
Canon EOS 40D | EF 4-5,6/70-300 mm | 1/100 s| F/11 | ISO 100
Bei der Anfertigung eines Sportfotos ist der Fotograf auf sich gestellt: Mit Ausnahme des inszenierten Sportlerporträts – siehe Platz 4 – hat er keinen Einfluss auf Position, Pose und Bewegung seines Models. Auch das Licht muss er hinnehmen. Der Blitzlichteinsatz ist meist tabu. Umso wichtiger sind der Standort und die clevere Nutzung der technischen Möglichkeiten der Kamera: Die Fotografen von Platz 1 und 2 haben durch ihren Standort den Hintergrund zum unauffälligen Gestaltungselement gemacht. Die Fotografen der Plätze 5 und 7 haben durch Hinlegen und der damit einhergehenden Perspektivveränderung schon tausendmal gesehene Sportarten neu präsentiert. Bei Platz 7 spielte aber auch die Nutzung der Schärfentiefe eine Rolle, und die perfekte Beherrschung eines Mitziehers war maßgeblich für den Erfolg von Platz 8. Man kann jedem Sportfotografen nur empfehlen, mit den Kameraeinstellungen zu experimentieren und sich vorab Gedanken über den besten Standort für das geplante Foto zu machen.
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