Auch in diesem Monat haben wir wieder die 10 besten Fotos zu unserem monatlich wechselnden Wettbewerbsthema zusammengestellt: diesmal „Sport“. Die Sportfotografie stellt hohe Ansprüche an die Technik und an die Reaktionsschnelligkeit des Fotografen. Aber auch eine überzeugende Bildgestaltung ist gefragt. Sehen Sie hier die besten Sportfotos des DigitalPHOTO-Leserwettbewerbs.
(Bild: © Johannes Brock, Hatzenbühl)
Platz 1: Highspeed Historisch (Bild: © Johannes Brock, Hatzenbühl) IDEE: Bei der Hockenheim Historic 2014 wird ein historisches Fahrzeug der Formel 2 fotografiert. Der Fotograf spielt dabei mit dem Gegensatz scharf/unscharf und erschafft mit starker Sättigung ein fast künstlich wirkendes Motorsportfoto. GESTALTUNG: Die Tribüne als nahezu grafisches Element für die Bildgestaltung zu nutzen, ist eine gute Idee. Zugutekommt dem Foto, dass das Fahrzeug in Blau und Weiß gehalten eine perfekte Ergänzung zum Himmel und Teilen des Hintergrunds ist. TECHNIK: Mit heruntergesetzter Empfindlichkeit und weit geschlossener Blende, um die ideale Belichtungszeit für den Mitzieher zu erreichen. Hier mit 70 Millimetern Brennweite und 1/20 Sekunde.
Platz 2: Pfahlsitzer (Bild: © Ulf Duda , Oldenburg) IDEE: „Feuerwerk der Turnkunst“ ist eine Hallenveranstaltung. Hier zu sehen ein Sportler der indischen Stangenturnkunst Mallakhamb, den der Fotograf in Szene setzte. GESTALTUNG: Gut gelungene Separierung vom Hintergrund. Hilfreich war dabei die Spotbeleuchtung und das Effektlicht der Veranstalter. TECHNIK: Freihand fotografiert mit hoher Empfindlichkeit.
Platz 3: Backflip (Bild: © Martin Marny, Wuppertal) IDEE: Der Backflip des Freestyle-Motocrossers wird in Einzelschritten in einem Bild festgehalten. Aufgenommen bei der FotoTV-Challenge. GESTALTUNG: Saubere Bildbearbeitung mit gutem Finishing. TECHNIK: Die neun freihand und mit Dauerfeuer aufgenommenen Einzelbilder wurden in Photoshop montiert. Basis ist das letzte Bild, von den anderen wurde nur der Motocrosser hinzugefügt. Feinschliff in Lightroom.
Platz 4: Konzentration (Bild: © Roman Grandke, Berlin) IDEE: Ein Studioporträt des Boxers Norman Jendrejczyk, mit der Illusion der Konzentration vor dem Kampf. GESTALTUNG: Gelungene Inszenierung mit passend dramatischer Beleuchtung. Die leichte Entsättigung und Unterbelichtung passen. TECHNIK: Die „Ziegelwand“ ist auf Stoff gedruckt. Beleuchtet wurde die Szene mit zwei 180-Zentimeter-Striplights links und rechts.
Platz 5: Flieger (Bild: © Andreas Hosse, Landshut) IDEE: Der Motocrosser wird isoliert gegen den Himmel fotografiert. GESTALTUNG: Gute Ausleuchtung mit um eine Blende vermindertem Systemblitz. Die Reduktion auf Blauund Gelbtöne sorgt für eine grafische Anmutung der Komposition. TECHNIK: Der Fotograf lag im Schlamm hinter einem Hügel und fotografierte nach oben.
Platz 6: Im Eisbach (Bild: © Monika Messavilla, Landshut) IDEE: Einer der hundertfach fotografierten Surfer im Eisbach im Englischen Garten in München. Hier in einem außergewöhnlichen Licht. GESTALTUNG: Gute Dynamik im quadratischen Format, gestaltet nach den Regeln des Goldenen Schnitts. TECHNIK: Von der Brücke aus freihand fotografiert. Das Gesicht des Surfers wurde digital aufgehellt.
Platz 7: Schräglage (Bild: © Kurt Hinterreither, A-Wels) IDEE: Ice-Speedway bietet – besonders bei Sonnenschein – gute Motive, die sich vor dem hellen Hintergrund des Eises freistellen lassen. GESTALTUNG: Sehr dynamischer Bildaufbau mit guter Ausleuchtung und sehr gut herausgearbeiteten Kontrasten. Fehlerfreie Linienführung. TECHNIK: Perfekt sitzende Schärfe, freihand und – das ist die Herausforderung – mit offener Blende.
Platz 8: Freihand Am Wasserloch (Bild: © Thomas Konrad, Schotten) IDEE: Das etwas andere Motorsportfoto: Dynamik wird bei diesem Foto der Eifel Rallye Bosch Super Stage über Lichteffekte am Spender des künstlichen Wasserlochs erzeugt. GESTALTUNG: Der geneigte Horizont trägt zur sportlichen Dynamik bei. TECHNIK: Position des Fotografen ohne Akkreditierung am Rand. Freihand wurde der Lancia Delta Integrale gegen das Licht fotografiert.
Platz 9: Im Rahmen (Bild: © Rolf Endermann, Bielefeld) IDEE: Rätselfoto: Wie kommen die Zweiradfahrer in den Rahmen? GESTALTUNG: Die Radrennbahn, auf der gerade ein Steherrennen stattfand, macht hier eine Steilkurve. Das davor stehende Tor wird sonst für Ballsportarten genutzt. Seinen Standort wählte der Fotograf so, dass die Sportler durch das Tor eingerahmt werden. TECHNIK: Freihand mit erhöhter ISO-Zahl, um die Blende klein und die Schärfentiefe hoch zu halten. Auch die Verschlusszeit musste kurz sein.
Platz 10: Dreiklang (Bild: © Jürgen Müller, Erfurt) IDEE: Die Fahrer bilden einen Dreiklang, der durch ein schönes Spiel mit der Unschärfe plastisch wird. GESTALTUNG: Der Bildaufbau und die selektive Schärfe führen zu einem guten Blickverlauf von links oben nach rechts unten. Die Umwandlung in Schwarzweiß beruhigt das Bild. TECHNIK: Freihand vom Bahnrand aus. Nach Abschätzung der Flughöhen stellte der Fotograf das Fokusfeld nach oben und fokussierte vor.
Die Technik alleine macht es nicht: Auch wenn schnelle Kameras und lichtstarke Teleobjektive für viele Sportarten Voraussetzung sind, so entstehen gute Sportfotos erst durch Planung, Reaktionsschnelligkeit und durch die Fähigkeit zur Bildgestaltung. Einer der ersten Schritte zum guten Sportfoto ist die Wahl der Fotografenposition: Hier legt man die Basis nicht nur für die Perspektive auf das Hauptmotiv, sondern vor allem auch für den Hintergrund. Gerade Platz 1, aber auch die Plätze 2, 5, 7, und 9 wären ohne perfekten Hintergrund nicht in diesem Wettbewerb gelandet. Wer überhaupt nicht auf Action und schwer planbare Motive steht, der kann mit Sportlerporträts trotzdem überzeugen: Platz 4 zeigt, dass auch gelungene Inszenierungen von Sportlern durchaus wettbewerbstauglich sein können.
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