Auch in diesem Monat haben wir wieder die 10 besten Fotos zu unserem monatlich wechselnden Wettbewerbsthema zusammengestellt: diesmal „HDR“. Die High-Dynamik-Range-Technik ist immer noch die beste Möglichkeit, um einen zu hohen Kontrastumfang des Motivs in den Griff zu bekommen. Aber auch dramatische Stimmungen lassen sich erzeugen.
Platz 1: Leuchtende Oper (Bild: © Achim Thomae, Ottobrunn) IDEE: Die Semperoper in Dresden in selten gesehener Klarheit. Das liegt vor allem an dem ausgearbeiteten Licht und daran, dass alle Passanten fehlen. „Ich hatte einfach Glück“, sagt der Fotograf. „Es war an dem Abend wenig los.“ GESTALTUNG: Sehr gut ausgearbeitete Kontraste. Der zentrierte Bildaufbau mit den absolut geraden Senkrechten verstärkt die architektonische Imposanz des 1977 wiederhergestellten Gebäudes. TECHNIK: Mit dem 17-Milimeter-Tilt-Shift-Objektiv von Canon wurde die Perspektive korrigiert. Es entstanden drei Aufnahmen, die in der Software HDR Efex Pro (mittlerweile von Google) zusammengefügt wurden. Optimierung in Lightroom.
Platz 1: Leuchtende Oper (Bild: © Achim Thomae, Ottobrunn) IDEE: Die Semperoper in Dresden in selten gesehener Klarheit. Das liegt vor allem an dem ausgearbeiteten Licht und daran, dass alle Passanten fehlen. „Ich hatte einfach Glück“, sagt der Fotograf. „Es war an dem Abend wenig los.“ GESTALTUNG: Sehr gut ausgearbeitete Kontraste. Der zentrierte Bildaufbau mit den absolut geraden Senkrechten verstärkt die architektonische Imposanz des 1977 wiederhergestellten Gebäudes. TECHNIK: Mit dem 17-Milimeter-Tilt-Shift-Objektiv von Canon wurde die Perspektive korrigiert. Es entstanden drei Aufnahmen, die in der Software HDR Efex Pro (mittlerweile von Google) zusammengefügt wurden. Optimierung in Lightroom.
Platz 2: Gardine (Bild: © Manfred Voss, Scharbeutz) IDEE: Der tausendmal fotografierte Wasserfall Seljalandsfoss auf Island einmal aus einer anderen Perspektive. GESTALTUNG: Das ist nahezu ein komplettes 360-Grad-Panorama, das den Raum hinter dem Wasserfall größer wirken lässt. Sehr gut gefällt die Abstufung der Grün- und Blautöne im Bild. TECHNIK: Das DX-Nikkor 10-Millimeter-Fisheye mit abgefräster Sonnenblende an einer Vollformat-Kamera. Angefertigt wurden sechs Hochkant-Aufnahmen mit jeweils fünf Belichtungen für das HDR.
Platz 3: Hinterhöfe (Bild: © Witold Jarzyna, Berlin) IDEE: Dieser Hinterhof in Berlin entfaltet erst nachts und beim richtigen Licht seinen Charme und seine Farben. GESTALTUNG: Eigentlich verlangt das Querformat selten einen zentrierten Aufbau, hier aber ist die Ausnahme: Die Wände als Hauptmotiv führen den Blick bis zu dem kleinen hellen Durchgang. Diesen nicht exakt in den Fluchtpunkt zu legen, war die richtige Wahl. TECHNIK: Spontan entdeckt und schnell mit aufgebautem Stativ drei Aufnahmen für das HDR angefertigt.
Platz 4: Goldenes Ei (Bild: © Herbert Franke, Koblenz) IDEE: Der Felsen mit der Pagode scheint gleich in den Abgrund zu stürzen – verstärkt wird der Eindruck durch die Menschen, die allerdings nicht schieben, sondern beten. GESTALTUNG: Gute Kombination von goldenem Felsen und goldener Sonne. TECHNIK: Drei Aufnahmen aus der freien Hand (der Fotograf hatte kein Stativ dabei) und in Photoshop zum HDR zusammengesetzt.
Platz 5: Letzter Schluck (Bild: © Alfred Preuss, Lohr) IDEE: In einem alten Haus auf Gran Canaria entdeckte der Fotograf Sofa und Müll. Er kehrte am nächsten Tag zurück und drapierte die Teile zu einem „wohnlichen“ Ensemble. GESTALTUNG: Der Bildaufbau ist den quer angeordneten Motivanteilen angemessen. Die zurückhaltende Farbgebung trägt zur Stimmung bei. TECHNIK: Aus fünf Einzelaufnahmen in HDR Efex zusammengesetzt.
Platz 6: Opulent (Bild: © Bernhard Klar, Leverkusen) IDEE: Die prachtvolle Innenausstattung der Kathedrale St. Salvator in Brügge kann nur durch Mehrfachbelichtungen und HDR-Bearbeitung adäquat festgehalten werden. GESTALTUNG: Die kräftige Farbgebung kommt dem Motiv entgegen. Gut gefallen die geraden Senkrechten und die Reflexe auf dem Boden. TECHNIK: Drei Aufnahmen vom Stativ, Bearbeitung in Photoshop.
Platz 7: Business Men (Bild: © Dennis Mohrmann, Bendorf) IDEE: Zufallsfund im Medienhafen Düsseldorf. Der Fotograf nutzte geistesgegenwärtig die Gelegenheit. GESTALTUNG: Die geometrische Dreiteilung des Motivs sorgt für eine Statik, die von den unten laufenden Diagonalen aufgehoben wird. TECHNIK: HDR aus drei Aufnahmen. Retusche der beiden Personen, die sich bewegt hatten (Säume sind bei genauer Betrachtung sichtbar).
Platz 8: Blauer Hafen (Bild: © Andreas Mix, Marl) IDEE: Der Hafen in Büsum zur Blauen Stunde. GESTALTUNG: Sehr schön ausgearbeitete Lichtstimmung mit guter Zeichnung vor allem in den Tiefen und sanften Verläufen. TECHNIK: Drei Aufnahmen mit aufgelegter Kamera. Trotz Windstille mussten einige Wanten der sich bewegenden Schiffe retuschiert werden. Zusammenfügen der Bilder zum HDR in Photomatix Pro.
Platz 9: Easy Rider (Bild: © Jan Habermann, Veitsbronn) IDEE: Der Freund wird mit seiner Maschine (Bobber) als Mischung zwischen Easy Rider und Rapper inszeniert. GESTALTUNG: Die Aufnahme im Weitwinkel (17mm) und die Farbgebung sorgen für Dynamik und den „Gangsta-Effekt“. TECHNIK: Einzelbild als RAW, aus dem drei Belichtungen generiert und als HDR zusammengefügt wurden. Ein Blitz für den Hintergrund.
Platz 10: Rundumschnitt (Bild: © Michael Schmidt, Norderstedt) IDEE: Der kleine Friseursalon wollte ein Foto haben – und bekam ein spannendes 360-Grad-Panorama. GESTALTUNG: Perfekte Kontraste und gute Beherrschung des Mischlichts. TECHNIK: Der Drehpunkt wurde mit L-Schiene und Makroadapter auf den Nodalpunkt des Objektivs ausgerichtet und acht Hochformate aus je sechs Belichtungen angefertigt. Zusammengefügt wurden die Fotos mit Photomatix und Panorama Studio.
HDR ist bei vielen Fotografen in Verruf geraten. Zu häufig wurde auf Effekt gesetzt, zu oft hat man Bilder gesehen, in denen die Farben unnatürlich verstärkt und Tiefen und Lichter unglaubwürdig erschienen. Trotzdem hat HDR seine Berechtigung – vor allem bei Nachtfotos (wie Platz 1), bei denen anders kaum die Kontraste zwischen Nacht- und Kunstlicht beherrscht werden können.
Aber auch Panorama-Aufnahmen (Plätze 2 und 10) werden mit HDR aufgewertet, da bei breiten Ansichten die Lichtverhältnisse stark zwischen den Bildbestandteilen schwanken und anders kaum ein einheitliches Foto machbar wäre. Fotos mit übertriebenen Farben (Platz 6) oder überdeutlichem
HDR-Effekt (Platz 9) haben trotzdem ihren Reiz – nämlich immer dann, wenn der Effekt den Bildinhalt stützt und nicht alleine steht.
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