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Fotoikone Éva Besnyö - Budapest, Berlin, Amsterdam

Lange war Éva Besnyö nur in den Niederlanden eine bekannte Fotografin. Mehr und mehr wird ihre Arbeit international wieder entdeckt. Zu Recht: es sind poetische, schwarzweiße Meisterwerke.

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Straßenszenen

Wenn von Straßenfotografie die Rede ist, trifft man immer wieder auf die altbekannten Namen wie Cartier-Bresson, Doisneau oder Parr – die alten Herren des Genres, die selbstverständlich und ohne Frage ihre Daseinsberechtigung haben. Nach Frauen sucht man lange. Helen Levitt erscheint als eine Ausnahme und seit wenigen Jahren auch Vivian Maier. Mit Abstrichen könnte an dieser Stelle auch noch Diane Arbus genannt werden, aber dann wird die Luft schon dünn – leider.

Doch glücklicherweise tauchen in unregelmäßigen Abständen Namen auf, die fast schon in Vergessenheit geraten sind – Fotografinnen, die es (wieder) zu entdecken gilt. Dazu zählt auch Éva Besnyö, die, wenn man ihren Stil ganz genau definieren möchte, zwar gar keine reine Straßenfotografin war, sondern eher der sogenannten „Neuen Fotografie“ zugeordnet wird, aber einen großen Teil ihrer Bilder auf der Straße machte: in Budapest, Berlin und Amsterdam. Besnyö wurde 1910 als zweite von drei Töchtern jüdischer Eltern geboren. Früh begann ihr Interesse an der Fotografie.

„Ich hatte nur ein Verlangen: eine gute Photographin zu werden.“ 
- Éva Besnyö -

Es folgte eine Fotografenausbildung in Budapest, ehe es sie 20-jährig in das pulsierende Berlin zog wo sie ihren späteren, ersten Mann, den Niederländer John Fernhout kennenlernte. In den Aufnahmen die hier, aber auch schon in Budapest entstanden, entdeckt man ihr bemerkenswertes fotografisches Talent. Besnyö findet ungewöhnliche Perspektiven – Straßenzüge nimmt sie von oben auf, Menschen fotografiert sie oft von hinten.

Éva Besnyö: Fotoikone in den Niederlanden

Der aufkommende Nationalsozialismus veranlasst Besnyö und Fernhout, nach Amsterdam überzusiedeln, wo sie schließlich den Rest ihres Lebens verbringt – und zu einer Fotoikone aufsteigt. In den Niederlanden gilt sie bis heute, zu Recht als eine der zentralen Fotofiguren des Landes.

Ausstellung in Köln

Das Werk der ungarisch-niederländischen Fotografin Éva Besnyö umfasst von Straßenszenen über Künstlerporträts bis zu Architekturaufnahmen eine ganze Bandbreite fotografischer Genres. Ihr bemerkenswertes Portfolio wird derzeit in der Ausstellung „Eva Besnyö, Photographin“ gezeigt. Chronologisch werden ihre Lebensstation Budapest, Berlin und Amsterdam anhand ihrer dort aufgenommenen Bilder dargestellt. Die originalen, schwarzweißen Handabzüge beeindrucken auch durch ihre Brillanz und Schärfe – eine faszinierende Zeitreise. 

Köln | bis 9.12.2018 - www.kollwitz.de

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Produkthinweis

Eva Besnyö – Photographin. Budapest, Berlin, Amsterdam: Katalog zur Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum Köln 2018 und im Paula Modersohn-Becker Museum Bremen 2019

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