Das Histogramm ist ein praktisches Kamerafeature, das den Fotoalltag enorm erleichtern kann. Wir erklären Einsteigerinnen und Einsteigern, was es mit dem Kurvendiagramm auf sich hat.
Das sogenannte Histogramm ist im Prinzip nichts anderes, als die Helligkeitsverteilung eines Fotos. Genauer gesagt: Es handelt sich dabei um eine graphische Darstellung der Häufigkeitsverteilung aller Helligkeitswerte jedes einzelnen Pixels.
In diesem bildlichen Beispiel ist das deutlich einfacher zu verstehen als in der technischen Definition. Jeder Pixel hat einen bestimmten Helligkeitswert. Das Histogramm zeigt auf einer Skala von 0 bis 255 jeden Pixel an (0 = schwarz und 255 = weiß). Es gibt also nur diese 255 Helligkeitswerte und je mehr Pixel eine bestimmte Helligkeit haben, desto höher steigt die Kurve dort an. Haben wir beispielsweise sehr viel Weiß im Bild, so zeigt das Diagramm auf der rechten Seite starke Ausreißer.
Verändern wir die Helligkeit des Fotos, so verschiebt sich auch das gesamte Diagramm. Als klassisch “unterbelichtetes” Foto gilt solches, das viele Dunkelwerte beziehungsweise Tiefen aufweist. Dies wird im Histogramm durch einen extremen Hügel am linken Rand sichtbar. Hierbei ist wichtig: Wenn man in RAW fotografiert, zeigt das Histogramm nur die Pixel des JPGs an. Selbst wenn man als Aufnahmeformat gar kein JPG aktiviert hat.
Das Histogramm ist nicht das Maß der Dinge
Das Histogramm kann dazu dienen, die Helligkeit graphisch darzustellen. Dies ist aber insofern problematisch, als dass es vom eigentlichen Foto ablenkt. Viele Fotografinnen und Fotografen machen den Fehler, zu sehr auf das Diagramm zu achten. Sie versuchen weder links noch rechts zu starke Extrema zu erzeugen und streben nach einem gleichmäßigen Kurven- beziehungsweise Helligkeitsverlauf. Sie sollten aber nicht vergessen, dass das Ziel ein schönes Foto und nicht ein gleichmäßiges Histogramm ist. Über- beziehungsweise Unterbelichtungen können ein hervorragendes Gestaltungsmittel sein, um stimmungsvolle Aufnahmen zu erzeugen. Martin Krolop hat sich in seinem YouTube-Crashkurs für Einsteigerinnen und Einsteiger mit diesem Thema auseinandergesetzt. Sehen Sie selbst: