Weit entfernte Objekte ganz nah heranholen: Dies ist die Kernkompetenz der neuen Superzoom-Bridgekamera SP-100EE von Olympus, die mit ihrem 50-fach optischen Zoom extrem flexibel daherkommt. Doch die eigentliche Neuheit der „Eagle Eye”-Kamera steckt im Gehäuse: das Punktvisier. Mittels Laserstrahl soll es beim Fokussieren helfen.Bridgekameras: Die Allrounder
Bridgekameras: Die Allrounder
Wer auf der Suche nach extremen Brennweitenspagaten ist, liegt bei Bridgekameras richtig. Sie sind die Allrounder auf dem Markt. Von Weitwinkel bis hin zum Supertele decken die aktuellen Modelle alle Brennweiten mit nur einer Zoomoptik ab. Alles verpackt in einem kompakten, DSLR-ähnlichen Gehäuse. So auch die neue Superzoom-Bridge SP-100EE, die mit ihrem 50-fach-Zoom alles von 28 bis 1200mmabdeckt (bezogen auf KB).
Punktvisier mit Laserstrahl
Bei Brennweiten dieser Art ist das Anvisieren jedoch nicht leicht. Bereits kleine Schwenks oder ein leichtes Händezittern können den Bildausschnitt – trotz vorhandenem Bildstabilisator – verändern. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wird die Olympus-Bridge mit einem Novum ausgestattet: dem Punktvisier. Dieses lässt sich wie ein Pop-up-Blitz aufklappen und zum Anvisieren nutzen (siehe Bildergalerie). Im Zentrum findet sich dafür ein Fadenkreuz, mit dessen Hilfe man den nun sichtbar werdenden Laser auf das weit entfernte Objekt legt. Mit Erfolg, wie sich in unserem Test zeigt. Auch bewegte Objekte lassen sich auf diese Weise schneller und leichter ablichten. Kurzum: ein praktisches Feature.
16-Megapixel-BSI-CMOS-Sensor
Fotografiert wird mit einem 16-Megapixel-BSI-CMOS-Sensor im 1/2,3-Zoll-Format, dessen Qualität jedoch mit zunehmender Brennweite abnimmt. Feine Details werden bei 1200mm weniger knackig abgelichtet. Auch die Lichtempfindlichkeit könnte besser ausfallen: Liegt die Lichtstärke im Weitwinkel noch bei soliden f/2,9, sinkt sie bei Maximalzoom auf f/6,5. So müssen zwangsläufig höhere ISO-Stufen zum Einsatz kommen, um den Lichtabfall zu kompensieren. Dies führt zu einem ansteigenden Rauschen, das bis ISO 400 noch gut ausfällt, danach jedoch den visuellen Gesamteindruck stört.
Sucher mit 100 Prozent Bildfeldabdeckung
Pluspunkte gibt es für den fixen Autofokus, den elektronischen Sucher mit 100 Prozent Bildfeldabdeckung und den Makromodus. Letzterer erlaubt das Ablichten von kleinen Objekten aus einem Zentimeter Distanz. Abzüge gibt es indes für das starr verbaute Display und den Verzicht auf das RAW-Format, GPS und WLAN.
Fazit
Mit der SP-100EE bringt Olympus frischen Wind in den Bridge-Markt. Das innovative Punktvisier mit Laserstrahl erleichtert das Anvisieren weit entfernter Objekte, was bei der extremen Brennweite von bis zu 1200mm zweckmäßig ist. Geschmälert wird das Gesamtfazit indes durch die insgesamt nur dürftige Bildqualität von rund 75 Prozent und die magere Ausstattung. Wir hätten uns ein schwenkbares Display, RAW, GPS und WLAN gewünscht. Darauf wird jedoch leider verzichtet. Dafür geht der relativ günstige Preis von 400 Euro in Ordnung.
- 50-fach optischer Zoom
- Rauscharm bis ISO 400
- Mit dem Punktvisier behält man weit entlegene Motive gut im Auge
- Schneller Autofokus
- Fokus-Limit-Taste
- Kein RAW-Format, WLAN, GPS
- Starres Display