Helmut Newton war bereits 56 Jahre alt, als ihm erstmalig eine Publikation gewidmet wurde. Dies kann durchaus verwundern, hatte sich der in Berlin geborene und in den Kriegsjahren nach Australien ausgewanderte Fotograf bis dahin als einer der weltweit begehrtesten Modefotografen bereits einen Namen gemacht.

Newtons einzigartiger Stil findet sich auch in dem 1978 erschienen Buch „Sleepless Nights“. Darin sind einige seiner Aufnahmen vereint, die vorab in diversen Modemagazinen veröffentlicht wurden und Newtons legendäre, oft provokative Bilder, zeigen. So sind im Bildband halbnackte Modelle mit orthopädischen Stützprothesen zu sehen, eine Serie die heute unmissverständlich mit Newton in Verbindung gebracht wird.
Helmut Newton lotete die Grenzen der Modefotografie zeitlebens aus. Kein anderer Fotograf hat Akt und Mode so miteinander kombinieren können wie er. Spätestens seit der 1981 erschienen Publikation „Big Nudes“, fanden sich seine Bilder auch in einem musealen Kontext wider.
In „Big Nudes“ stieß er in neue Sphären der fotografischen Auseinandersetzung der Aktfotografie vor. Lebensgroß wurden und werden seine Fotos aus daraus und seiner späteren Serie „Naked and Dressed“ präsentiert.
Die Ausstellung „White Women / Sleepless Nights / Big Nudes“ wurde für das Museum of Fine Arts in Houston konzipiert und dort bereits präsentiert. Bis zum 18. November ist sie nun in der Berliner Helmut Newton-Stiftung zu sehen.