Wie definiert sich Männlichkeit? Was genau ist weiblich? Diesen Fragen geht die Künstlerin Bettina Rheims in ihrer Porträt-Serie „Gender Studies“ nach.
Alles begann auf Facebook. Die Fotografin Bettina Rheims suchte dort nach Menschen, die sich „anders“ fühlen. Es meldeten sich viele junge Transgender, die die Fotografin durch ihr androgynes Aussehen faszinierten. 25 großformatige Fotos entstanden, auf denen die Grenzen zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit bewusst verschwimmen. Rheims zeigt einen sensiblen, intimen Einblick in eine unbekannte Welt – dabei führt sie keine(n) Abgebildete(n) vor, im Gegenteil. Voller Stolz präsentieren junge Menschen ihre Körper, so wie sie sich selbst sehen. Jegliche Geschlechterrollen werden beiseite gelegt, sodass der Blick der Modells den Betrachter mit seinen Fantasien allein lässt.
Aufgenommen wurde die Bilderserie im Studio vor wiederkehrendem Hintergrund. Trotzdem spricht jede(r) Porträtierte eine individuelle Sprache, wird mit jedem Foto ein unterschiedlicher Charakter gezeigt. Viel nackte Haut, viele Tätowierungen sind zu sehen – aber auch Narben, die medizinische Eingriffe offenbaren.
Bettina Rheims gelingt mit „Gender Studies“ eine feinfühlige Darstellung der Thematik.
Die Ausstellung findet parallel zum Europäischen Monat der Fotografie Berlin statt.
Bettina Rheims
„Gender Studies“
Galerie Camera Work, Berlin
Ausstellung vom 20. Oktober bis 1. Dezember 2012
www.camerawork.de