Wir waren sehr gespannt auf die sehnsüchtig erwartete Nachfolgerin der hochauflösenden Sony Alpha 7R II, die mit brillanten Bildergebnissen im kompakten Gehäuse zu überzeugen wusste. Doch konnte Sony die wenigen Schwachstellen der Vorgängerin mit der Alpha 7R III ausbügeln? Wir sind der Meinung: Ja. Sony hat offenbar genau hingehört, denn wer sich intensiver mit der Vorgängerin Alpha 7R II auseinandergesetzt hat, der findet praktisch alle erdenklichen Kritikpunkte behoben
Da ist zunächst der bereits aus der Alpha 9 bekannte Akku zu nennen. Mit einer deutlich erhöhten Kapazität genügt er nun auch professionellen Ansprüchen. Zwei Speicherkartenslots erlauben Back-ups bei kritischen Fotojobs, wie zum Beispiel auf Hochzeiten, und auch die Anordnung der Tasten auf dem Gehäuse wurde optimiert.
Vorbei sind damit endlich die Zeiten des versehentlichen Filmens, weil der kleine rote Auslöser bei der Vorgängerin recht ungünstig am Griff platziert war. Das Gehäuse ist etwas dicker geworden und liegt satt in der Hand, besonders dank des verbesserten Griffs. Eine neue Struktur war erforderlich, um den größeren Akku aufzunehmen, und das tut der Handhabung extrem gut. Die Haptik der einzelnen Tasten wurde komplett überarbeitet, und nun sind sie auch im „Blindflug“ gut zu finden und bieten klar definierte Druckpunkte. Gleiches gilt für das optimierte Bedienfeld auf der Rückseite.
Endlich mit an Bord: ein Joystick, der das Verschieben des Fokuspunkts zum Kinderspiel macht. Das war längst überfällig, besonders bei den sagenhaften 399 Phasendetektionspunkten. Diese lassen sich nun übrigens auch per Fingerklick auf dem Touchscreen auswählen. Die Bildqualität setzt nach wie vor Maßstäbe: Der neue Prozessor holt aus dem 42,4-Megapixel-Sensor eine atemberaubende Auflösung mit hohem Dynamikumfang und erstklassigem Rauschverhalten heraus. Und so liefert die dritte Generation der A7R-Reihe die besten Messergebnisse, die jemals eine kompakte spiegellose Systemkamera in unserem Labor erreichte. Hut ab!
Sony dreht die Geschwindigkeit auf
Fast alles ist schneller geworden: Schreib- und Lesegeschwindigkeit, Bildvorschau etc. Die Kamera reagiert nun ohne die Verzögerungen, die wir von der A7R II kennen. Trotz der Auflösung von über 42 Megapixeln schafft es die neue Sony, bis zu 10 Bildern pro Sekunde zu schießen, und der Buffer packt fast 80 JPEG-Dateien, bevor die Geschwindigkeit abnimmt. Der neue USB Type-C-Port erlaubt nicht nur eine schnellere Bildübertragung, sondern nach wie vor das Laden des Akkus in der Kamera – oder die Nutzung mit angesteckter Powerbank. Videofans dürfen sich ebenfalls über Verbesserungen freuen.
Aber auch wenn Sony viel richtig gemacht hat, kämpfen wir immer noch etwas mit dem Menüsystem, das zwar überarbeitet wurde, aber zeitgemäße Nutzer-Anforderungen nicht ganz erfüllt: Viele Menüpunkte sind wenig intuitiv oder unlogisch angeordnet. Die drahtlose Steuerung per iPhone funktionierte im Praxistest nicht ganz zuverlässig, hier ist Luft nach oben. Die Witterungsfestigkeit hingegen wurde verbessert, und so finden wir an kritischen Stellen Gummidichtungen, separierte Bauteile oder verlängerte Übergänge zwischen Komponenten, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Fazit
Die Sony A7R III zieht mit rekordverdächtigen Messergebnissen und vielen Optimierungen im Vergleich zur ohnehin schon überzeugenden Vorgängerin alle Register. Sie ist schlicht die beste Kamera, die Sony bisher entwickelt hat. Wer eventuell ein Upgrade auf die A9 erwogen, aufgrund des stolzen Preises aber noch gezögert hat, sollte hier zuschlagen: Die fantastische Bildqualität im kompakten Gehäuse inklusive Sensorstabilisierung und einem extrem guten Autofokussystem machen die Sony A7R III zu einem echten Highlight.
- Extrem detailreiche Auflösung auch bei schwierigen Lichtverhältnissen
- Schneller, treffsicherer Autofokus
- 5-Achsen-Bildstabilisator
- Bedienhilfen wie Touchscreen und Joystick
- Verbesserte Akkuleistung
- Optimierter Witterungsschutz
- Unübersichtliches Menüsystem