Mit Schärfe und Unschärfe lassen sich spannende Effekte erzielen – diese können kreativ eingesetzt werden, um bestimmte Elemente im Bild hervorzuheben oder sogar das Gefühl von Bewegung beziehungsweise Plastizität zu verstärken.
Mit einer kurzen Belichtungszeit (z. B. 1/125 Sek.) lässt sich ein bewegtes Motiv statisch im Foto einfrieren. Vor allem Action- und Sportfotografen nutzen diese Möglichkeit oft. Indem Sie aber eine etwas längere Verschlusszeit wählen (z. B. 1/20 Sek.) und Ihre Kamera parallel zu dem sich bewegenden Objekt vorsichtig und ruhig bewegen, erzielen Sie ein besonderes Ergebnis: eine starke Bewegungsunschärfe im Hinter- und trotzdem ein scharf abgebildetes Hauptmotiv im Vordergrund. Diese sogenannte Mitzieher-Technik verleiht Ihrem Bild ein Gefühl von Geschwindigkeit und Dynamik.
Für perfekte Mitzieher-Fotos ist die Kombination aus richtiger Verschlusszeit und gleichmäßigem Mitziehen besonders wichtig. Es bedarf etwas Übung, bis Sie mit Ihren Bildern zufrieden sein werden. Für die Einstellung der passenden Belichtungszeit ist entscheidend, wie schnell sich das Objekt bewegt.
Unterschiedliche Motive haben natürlich auch unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten. Deshalb benötigt jedes bewegte Motiv eine andere Belichtungszeit. Je schneller Ihr Motiv ist, desto kürzer muss die von Ihnen ausgewählte Verschlusszeit sein. Hier ein paar Werte zur Orientierung:
- Für Läufer: 1/8—1/15 Sek.
- Für Fahrräder: 1/15–1/60 Sek.
- Für Autos: 1/60–1/250 Sek.
Mit kontrollierter Belichtung können Sie Ihre Bilder noch weiter gestalten. Hier erfahren Sie, wie Sie mit Langzeitbelichtung bewegte Objekte verschwinden lassen. Und hier können Sie nachlesen, was Sie bei der Belichtung und anderen Einstellungen Ihrer Kamera beachten müssen, um knackscharfe Fotos zu schießen.