2012 übernahm der Riesenkonzern Google das von Nils Kokemohr gegründete Softwareunternehmen Nik, bei Fotografen besonders beliebt wegen seiner intuitiv bedienbaren Bildoptimierungsprogramme, die als Plug-ins für Photoshop, Lightroom und Aperture vermarktet wurden. Seit Ende März gibt es die gesamte, ehemals hochpreisige, Nik-Collection als kostenlosen Download - eigentlich eine gute Nachricht.
Niks Plug-ins waren schon immer ein beliebtes Werkzeug für Fotografen zum Nachschärfen oder der Konvertierung von Schwarzweißfotos. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und die Bedienung ist besonders einfach: Geregelt werden die Filter und Effekte durch einzelne Punkte, die man ins Bild setzt und durch Schieberegler verstellt. Gute Software hat natürlich ihren Preis. Für die komplette "Nik Software Complete Edition" bezahlte man noch 2013 etwa 690 Euro, bis der Preis von Google auf knapp über 100 Euro gesenkt wurde. Für bestehende Kunden gab es die gesamte Collection kostenfrei.
Dieses auf den ersten Blick tolle Angebot erweiterte Google jetzt um Ostern herum für die Öffentlichkeit: Alle in der Collection erhaltenen Programme - Analog Efex Pro, Color Efex Pro, Silver Efex Pro, Viveza, HDR Efex Pro, Sharpener Pro und Dfine - können nun hier gratis heruntergeladen werden.
Foto- und Technikwebseiten wie fokussiert.com und pcworld.com weisen allerdings auf einen nicht zu unterschätzenden Nachteil hin: diese Großzügigkeit von Seiten Googles bedeutet schlicht, dass die Plug-ins dort nicht mehr weiterentwickelt werden. Die Erklärung des Konzerns kennen wir bereits vom Ende Picasas, ebenfalls von Google übernommen und dann eingestellt: Google möchte sich stattdessen auf andere Dinge, in diesem Fall mobile Apps wie Snapseed konzentrieren - Snapseeds Desktop-Variante wurde von Google bereits abgewürgt. So schön es also ist, die Nik Collection jetzt kostenfrei nutzen zu können, sollte man sich also spätestens bei einem Update des Betriebssystems oder der Adobe Creative Cloud nach einer Alternative umsehen, denn eine zukünftige reibungslose Kompatibilität ist nicht mehr garantiert.
