Dieses Objektiv oder doch lieber das andere? Seien Sie perfekt für Ihre nächste Fotoreise vorbereitet und erfahren Sie von Fotograf Kevin Winterhoff, welches Zubehör auf keinen Fall im Fotorucksack fehlen sollte und welches Fotoequipment Sie hingegen ruhig zuhause lassen können.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: meist zu viel! Dieses Problem kennt jeder Reisende, vor allem aber auch die, die unterwegs fotografieren wollen. Denn die richtige Auswahl an Fotoequipment zu treffen ist gar nicht so leicht. Sortiert man jedoch sinnvoll aus, ist dies nicht nur gewichtsschonend, sondern kann sogar eine Art befreiende Wirkung haben und zu besseren Bildern führen. Doch worauf kann der Fotograf auf Reisen verzichten? Und was darf auf keinen Fall im Fotorucksack fehlen? Diese Fragen beantwortet uns Naturfotograf Kevin Winterhoff, der ganz frisch von einer Fernreise zurückgekommen ist. „Fünf Wochen Costa Rica! Geplant war eine Art Familienauszeit, jedoch mit fotografischem Beiwerk. Und genauso packte ich auch meinen Fotorucksack mit allerlei Zubehör voll.
Zwar zeigte die Waage auf den ersten Blick schmal wirkende 18 Kilogramm an, jedoch war mir klar, dass die Zahl ein wenig zu hoch für das Handgepäck sein dürfte. Am Flughafen noch das Glück gehabt, nicht kontrolliert zu werden, merkte ich vor Ort jedoch recht schnell, dass ich wieder einmal viel zu viel eingepackt hatte! Mit Tausenden möglichen Motiven im Kopf füllte sich die Fototasche nach und nach mit Ausrüstung, die letztlich nicht ein einziges Mal zum Einsatz kam.“
Auf Fotoreisen ist weniger Equipment oftmals mehr.
- Kevin Winterhoff, Naturfotograf
Die Packliste für Fotografen
Was wirklich wichtig ist und in den Reise-Fotorucksack gehört, variiert von Fotograf zu Fotograf und ist von der Schwerpunktsetzung des Fotografierens abhängig. Es gibt jedoch einige Grundelemente, an die man sich durchaus halten kann. In einem gut ausgestatteten Fotokoffer auf keinen Fall fehlen dürfen: eine Kamera, ein Weitwinkelobjektiv, ein Standardzoom, ein Teleobjektiv, ein „Specialinterest“-Objektiv, eventuell ein Kunstlicht, wie ein Blitz oder Leuchten und natürlich ein Stativ und ein Stativkopf. Mit einem 17-40mm-Objektiv deckt man praktisch den kompletten Weitwinkelbereich, mit einem Standardzoom den Bereich von 24-70mm oder sogar 120mm ab. Ein Telezoom mit 70-200mm kann mit Konvertern auf bis zu 400mm verlängert werden. Die Wahl des „Specialinterest“-Objektivs fällt individuell unterschiedlich und nach dem persönlichen Schwerpunkt aus. Kevin Winterhoff wählt an dieser Stelle beispielsweise eine große Telefestbrennweite: „Als Naturfotograf bin ich auf lichtstarke Telebrennweiten angewiesen“, so Kevin. „Das besondere Objektiv kann aber genauso ein Fish-Eye, eine Porträtlinse oder eine Tilt-Shift-Optik sein.“ Auch wenn es im ersten Moment vielleicht etwas widersprüchlich klingen mag: Weniger Ausrüstung mit sich zu haben kann etwas Positives mit sich bringen und durchaus zu besseren Bildergebnissen führen. Denn es kann von Vorteil sein, nicht ständig darüber nachdenken zu „müssen“, ob ein anderes Objektiv eventuell die bessere Aufnahme erzielen oder ein Blitz die Szene vielleicht noch plastischer hervorheben würde etc. Wer sich auf einige wenige Objektive beschränkt, wird sich stattdessen intensiver und konzentrierter mit seinen Fotomotiven beschäftigen und sich besser auf sie einlassen. So hart es für manch einen Technik-, Ausrüstungs- und Objektiv-Fan auch sein mag: Auf Fernreisen ist weniger Fotoequipment oftmals mehr! Packen Sie das ein oder andere also wieder aus und nehmen Sie nur das Nötigste an Equipment mit – es kann sich durchaus lohnen!
Auf seiner Fernreise nutzte Kevin Winterhoff nur einen Bruchteil der Ausrüstung, die er eingepackt hatte. So gut wie unverzichtbar für den Naturfotografen war hierbei jedoch vor allem folgendes Zubehör:
1) Canon EOS 5D Mark III
2) EF 400mm f/2.8L IS II USM
3) Feisol CT 3342 Tournament Carbon Stativ
4) Novoflex CB 3 II Kugelkopf